Menden. Grundschul-Unterricht in der Corona-Krise: Mendener Viertklässler erscheinen zum ersten Schultag nach dem Shutdown. Viele wirken noch unsicher.

Es ist kurz vor acht, ein kühler, aber sonniger Donnerstagmorgen, und die Mendener Viertklässler Willem und Janek kommen arglos auf den Eingang der Bodelschwingh-Grundschule Platte Heide zumarschiert. Nach sieben coronabedingt unterrichtsfreien Wochen haben sie sich endlich wiedergesehen und sich viel zu erzählen. Auf dem Schulhof sieht es allerdings ungewohnt aus: Willem und Janek müssen sich erstmal an Abstands-Markierungen hintereinander aufstellen. Konrektor Matthias Wershoven und Lehrerin Kerstin Schlücking begrüßen sie freundlich und weisen sie ein: „Schön, dass du wieder da bist! Du nimmst jetzt bitte immer nur diesen einen Eingang. Dann gehst du in die Klasse, die Schuhe bleiben an, die Jacke hängst du bitte über deinen Stuhl. Alles verstanden? Dann viel Spaß!“ 40 Zehnjährige werden hier und heute in das eingeführt, was jetzt ihre neue Normalität, ihr neuer Schulalltag werden soll.

Straßenschuhe bleiben an, damit es sich nirgendwo drubbelt

Die Kinder, die meisten sind ohne Maske gekommen, sind folgsam, manche wirken auch ein bisschen verschüchtert. „Die Straßenschuhe müssen anbleiben, weil es sich beim Pantoffelanziehen vor den Klassen sonst drubbelt“, erklärt Kerstin Schlücking. Mit den Jacken ist es dasselbe. Die beiden Viererklassen werden jeweils geteilt, erläutert Wershoven. Jeweils zwei der vier Gruppen erhalten Unterricht in einem eigenen Trakt, denen auch ein eigener Schulhof zugeordnet ist. Die Unterrichtsräume seien von der Stadt Menden zuvor grundgereinigt worden, so wie die ganze Schule.

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Um die Vorgabe des Schulministeriums einzuhalten, wonach alle Grundschüler bis zu den Sommerferien in etwa gleich häufig in die Schule kommen sollen, sollen an der Bodelschwinghschule montags die Erstklässler, dienstags die zweiten Klassen, mittwochs die dritten und donnerstags die vierten kommen. „An den Freitagen variiert es dann“, erklärt Wershoven. Das richte sich auch danach, wie Feiertage fallen. So wird jeder Grundschüler bis zu den Sommerferien nur noch um die acht Mal wirklich Schule haben, und die läuft unter Corona-Bedingungen. So dauert ein Schultag jetzt immer von 8 bis halb 12.

Optimismus trotz ausfallender Abschiedsfeiern

Klar ist auch, dass es hier wie überall den üblichen großen Abschied für die Viertklässler nicht geben darf. „Das ist sehr schade“, sagt Kerstin Schlücking. Zumal auch die Begrüßungsfeier für die neuen Erstklässler nach den Sommerferien entfallen dürfte. „Aber dazu“, sagt Wershoven, „wird uns schon etwas einfallen.“