Menden. Feldwege im Vergleich zu den Vorjahren wie ausgestorben: Der Appell von Stadt und Polizei, auf das Maiwandern zu verzichten, scheint zu wirken.

Der Appell von Stadt und Polizei scheint Wirkung zu zeigen: Am 1. Mai sind bis zum frühen Nachmittag deutlich weniger Menschen in und um Menden unterwegs als in den Jahren zuvor. Größere Gruppen, die mit Bollerwagen und Co. durch die Hönnestadt ziehen, sind bislang nicht auszumachen.

Vereinzelte Spaziergänger

Bei wechselhaftem sonnig-wolkigem Wetter scheint es am 1. Mai kaum Gruppen zum Maiwandern in die Wälder zu ziehen - so fällt zumindest eine erste Bilanz des Ordnungsamts am frühen Nachmittag aus. Und ein Blick auf die beliebten Wanderpunkte Mendens bestätigt dies zunächst.

Auch interessant

Gruppen, die mit lauter Musik, Bollerwagen und Co. den Mai begrüßen, gehören in Zeiten von Corona ganz und gar nicht zum Stadtbild. Zwar zieht es vereinzelte Wanderer mit Hund und der Familie etwa zum Hexenteich oder nach Oesbern, allerdings bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie es die Behörden sonst gewohnt sind.

Beliebte Treffpunkte kontrollieren

Damit dies auch so bleibt, ist das Ordnungsamt mit insgesamt sieben Teams im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Unterstützung bekommen die städtischen Bediensteten dabei von einer privaten Sicherheitsfirma. „Es macht Sinn, wenn man sich verstärkt und so die Kolleginnen und Kollegen schützen kann“, erklärt der Erste Beigeordnete, Sebastian Arlt, der selbst mit „auf Streife“ in Menden ist. Das Stadtgebiet ist dazu in sechs verschiedene Bereiche aufgeteilt worden, um eine bessere Übersicht zu haben.

Zur Sicherheit kontrolliert das Ordnungsamt - hier Beigeordneter Sebastian Arlt (links) und Thomas Schröder vom Ordnungsamt - Punkte, an denen es in der Vergangenheit zu größeren Gruppenansammlungen kam.
Zur Sicherheit kontrolliert das Ordnungsamt - hier Beigeordneter Sebastian Arlt (links) und Thomas Schröder vom Ordnungsamt - Punkte, an denen es in der Vergangenheit zu größeren Gruppenansammlungen kam. © Tobias Schürmann

In Zweierteams fährt das Ordnungsamt besonders beliebte Treffpunkte - etwa die SGV-Hütte an den Oeseteichen, den Sportplatz in Oesbern oder aber den Hexenteich - von Maiwanderern an, um größere Ansammlungen sofort unterbinden zu können. „Eigentlich überall dort, wo in der Vergangenheit Wandertruppen gesehen worden sind“, sagt Thomas Schröder vom Ordnungsamt. Man wolle dafür sorgen, dass sich alle an die Regeln halten. „Die Stadt muss dafür sorgen, dass sich alle solidarisch verhalten“, betont Sebastian Arlt in diesem Zusammenhang.

Und in der Tat scheinen die Mendener sich äußerst solidarisch zu verhalten. Denn die Stadtverwaltung zeigt sich mit dem Verlauf des 1. Mais mehr als zufrieden. „Wir haben mit allem gerechnet und uns auf vieles vorbereitet, aber wir sind positiv überrascht“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Denn auch am späten Nachmittag ist von größeren Wandergruppen nicht viel zu sehen, Zwischenfälle seien nicht zu verzeichnen gewesen.

Da bedarf es schon einer Menge Glück, dass Spaziergänger überhaupt einen Bollerwagen zu Gesicht bekommen. In Oesbern haben es sich zwei junge Männer beispielsweise zur Aufgabe gemacht, „die Tradition“ fortbestehen zu lassen.

 Diese beiden Oesberner wollen die Maiwander-Tradition weiterleben lassen und beschallen alle Passanten mit Wunsch-Liedern.
Diese beiden Oesberner wollen die Maiwander-Tradition weiterleben lassen und beschallen alle Passanten mit Wunsch-Liedern. © Tobias Schürmann

Aus den Boxen ihres motorisierten Bollerwagens dröhnen Rhythmen der deutschen Band „Seeed“. „Wenn wir jemanden treffen und diejenigen sich ein bestimmtes Lied wünschen, dann spielen wir das auch“, sagen die beiden. Normalerweise seien sie in einer Gruppe mit bis zu 40 Leuten unterwegs – in Zeiten der Corona-Krise aber wollen sie sich an die Regeln halten und zu zweit für gute Laune sorgen.

Stadt und Polizei appellieren

Zu Wochenbeginn hatten Stadt und Polizei an die Mendener appelliert, in diesem Jahr auf das Maiwandern zu verzichten und dem bestehenden Kontakt- und Versammlungsverbote Folge zu leisten.

Viele Fotos! Party pur beim Maiwandern 2019 in Oesbern

 Laura Hinkel (24) und Sarah Werner (29, von links). 
 Laura Hinkel (24) und Sarah Werner (29, von links).  © Westfalenpost | Arne Poll
 Mehrere hundert Jugendliche machen Party rund um den Kreisel. 
 Mehrere hundert Jugendliche machen Party rund um den Kreisel.  © Westfalenpost | Arne Poll
file755xjr13zuqv54j01v8n
Sina, Alina, Nils und Yara (von links). 
Sina, Alina, Nils und Yara (von links).  © Westfalenpost | Arne Poll
Die Polizei führt einen Mann ab.
Die Polizei führt einen Mann ab. © Westfalenpost | Arne Poll
file755xkvhaluxk5to910yn
file755xkxp5br6nek5010yn
file755xjha4dqc1hx6jt9u8
Sina und Alina (von links).
Sina und Alina (von links). © Westfalenpost | Arne Poll
file755xk42rbaorr7yy1en5
file755xjmg6cipu6nzt1915
file755xkmjxm13199sur1jnp
file755xjjrx2ihl0lh7z1i
file755xkqru4qx1io97613ge
file755xk1r654lwxqnmtdf
file755xjzdbbjpkko151dgy
file755xjofp1935fg5mb37
file755xjsyn74i1iglf0b37
file755xj9g3b80dtfy37t0
file755xjcw54pu181guxz1i
file755xjb9ez1h4m8pqz1i
Jaqueline Apostel (25), Julie Adamik (26), Lena Fobbe (26), Tabea Hake (20), Kathrin Linde (20) (von links).
Jaqueline Apostel (25), Julie Adamik (26), Lena Fobbe (26), Tabea Hake (20), Kathrin Linde (20) (von links). © Westfalenpost | Arne Poll
v.l. Frederik, Emilian, Sophie, Carla und Hannah spielen mit Heu.
v.l. Frederik, Emilian, Sophie, Carla und Hannah spielen mit Heu. © Westfalenpost | Arne Poll
file755xi8fynahefycytt0
file755xi5o4zudnoj6itt0
file755xi0pn09hl1yi9tt0
file755xhymi6li14uwol9u8
file755xhwc1zdh1cnbkk1915
file755xhgrk5qsve2ov1chl
file755xhlhpjkmfubqotdf
file755xh7t09oiepfwv13ge
file755xh60wtlf10vm6r1v8n
file755xh3ngsqgznspz1915
file755xh0rqqiqkgn3lxic
file755xgwybbhh1kelj31ywc
file755xgu34rhg9aiav1ywc
file755xgrve6gx1mos9jtt0
file755xgknqj351g23h7113h
file755xghy5f4o1lifw4fef
file755wwh3xvkg43wn3160p
1/40

So ist die Polizei zwar mit einem erhöhten Aufgebot unterwegs, verzeichnet bislang jedoch keine Einsätze. Bei Verstößen droht im schlimmsten Fall ein Bußgeld zwischen 200 bis 250 Euro.

Noch mehr Fotos, Videos und Nachrichten aus Menden und Umgebung finden Sie hier.