Menden. Aufsteller und Ordnungshüter prägen das Bild des vorgezogenen Wochenmarkts vor dem Alten Rathaus. Ohne Maske ist der Marktplatz tabu.

Ob es nun daran liegt, dass dieser Wochenmarkt wegen des Feiertags 1. Mai auf den Donnerstag vorgezogen wurde, oder doch daran, dass erstmals auch hier eine unerbittliche Maskenpflicht herrscht: Es ist verhältnismäßig wenig los auf dem Marktplatz vorm Alten Rathaus. „Sparversion“ nennt ein Besucher die wenigen Stände. Immerhin, so gibt’s kein Gedränge. Textilien oder Handtaschen dürfen coronabedingt nicht verkauft werden, auch das reißt Lücken. Auffallend stark vertreten ist dagegen das Mendener Ordnungsamt in seinen dunklen Uniformen – und selbstverständlich mit Maske.

Auch zwischen schlesischer Wurst und frischem Gemüse gilt: Abstand halten

Wen immer sie hier „oben ohne“ erwischen, den machen die Stadt-Kräfte sofort auf die Schilder aufmerksam, die an allen Eingängen zum Markt stehen, ob zu beiden Seiten der Hauptstraße, auf Bahnhof- oder Kirchstraße. Überall ist auf den Aufstellern zu lesen: „Maskenpflicht – Bitte tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz!“ Und darunter steht: „Sie sind mit Abstand die Besten!“ Wer das für ein Lob hält, wird vom 1,50-Meter-Pfeil darüber eines Besseren belehrt. Es geht ums Social Distancing: Abstandhalten und Maskenpflicht herrschen nun auch zwischen schlesischen Wurstspezialitäten und frischem Gemüse.

Ordnungsamt aufmerksam: „Oben ohne“ geht’s nur noch außenrum

Nach Auskunft der Ordnungsamtskräfte sind die meisten Marktbesucher tatsächlich vorschriftsmäßig geschützt. Wer unmaskiert auf den Platz kommt, wie gerade ein älteres Pärchen, will meist gar nicht auf den Markt, sondern nur schnell drüber: „Wir wollen nur eben durch zu Sinn“, erklärt die Frau dem Beamten – und will weitereilen. Doch das lässt der Ordnungshüter nicht zu: „Stopp, stopp, stopp!“ Irgendwie schafft er es dann, im Ton freundlich und doch sehr bestimmt zu bleiben: „Sie müssen außenrum gehen, also außerhalb des beschilderten Bereichs bleiben. Hier mal eben drübergehen ist nicht.“ Klar, auch Nichtkäufer müssen schließlich atmen, niesen oder husten. Schuldbewusst guckt die Dame zum Beamten hoch, und das Pärchen kehrt stracks wieder um zur Bahnhofstraße.

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Der Masken-Mix auf dem Markt ist so bunt wie das Lebensmittel-Angebot. Die wahlweise lokusgrünen oder hellblauen Einmalmasken sieht man inzwischen immer häufiger, dazwischen bleiben die Farbtupfer der bunten, mitunter an Windeln erinnernden Selbstgenähten. Viele dieser Masken tragen auch Embleme oder Aufschriften – die Palette reicht vom BVB-Logo bis hin zu ironischen Sprüchen wie: „Ich lächle gerade!“

So weit, so gut. Nur eines wünscht man sich als Mendener Markt-Fan für die nähere Zukunft: mehr Stände und weniger Uniformen.