Menden. Aufgrund der Corona-Krise fahren die Busse der MVG im Mendener Stadtgebiet anders als gewöhnlich. Der Ferienfahrplan greift, es gibt Anpassungen.
Die ersten Schüler in Menden werden ab Donnerstag wieder zum Unterricht gehen. Ab dem 23. April dürfen Abschlussklassen an Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien wieder den Betrieb aufnehmen. An der Ausgestaltung arbeiten die Schulen aktuell auf Hochtouren - es gilt auf viele Dinge zu achten, vor allem auf die Hygiene und Abstände. Aber auch die Beförderung von Schülerinnen und Schülern ist wichtig. Wie fahren die Busse und wie sollen die Schüler dort Abstände einhalten?
Fahrplan-Änderung von Schulen abhängig
Jochen Sulies ist der Pressesprecher der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) und hat Antworten. "Unser Appell lautet: Die Schüler sollen sich am Ferienfahrplan orientieren." Denn dieser gilt offiziell bis zum 3. Mai. "Der Rest spielt sich dann ein", sagt Sulies weiter. Denn der Verkehrsbetrieb ist bei der Planung auf Hinweise der Schulen angewiesen.
In Menden, so die erste Einschätzung, könne fast alles über den Ferienfahrplan geregelt werden. Doch: "Die Qualität der Aussagen von Schulen sind sehr unterschiedlich", erklärt Jochen Sulies. Nicht alle würden konkrete Schülerzahlen oder Wünsche äußern. Das mache es für das Unternehmen schwer, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.
Anpassungen Mittwoch bekannt geben
Am Mittwochmittag möchte die MVG auf ihrer Homepage Anpassungen des Fahrplans veröffentlichen, die die Beförderung von Schülern betrifft. Täglich könne sich die Lage ändern, man wolle kontinuierlich nachbessern. Klar ist aber auch: "Es kann durchaus sein, dass Fahrten nicht unmittelbar bis zur Tür der Schule gehen", sagt Jochen Sulies. Schüler müssten dann auch mal hundert Meter laufen.
Und wie sieht es mit Abständen und Hygienemaßnahmen im Bus aus? "Die Abstandsregelung von 1,5 Metern gilt für den ÖPNV nicht", sagt Jochen Sulies. Das sei bei einem Massentransportmittel nicht umsetzbar. "Wir können die Fahrer und Busse nicht plötzlich vervielfachen, um nur noch wenige Menschen zu befördern." Deshalb seien alle Menschen angehalten, eigenverantwortlich zu handeln und den aktuellen Empfehlungen zu folgen. Sprich: Maske tragen und, so gut es möglich ist, Abstand halten.
Nicht einfach Trennscheiben einbauen
"Die Bürger haben ein sehr hohes Informationsbedürfnis", sagt Sulies. Bisher hätten alle Sicherheitsmaßnahmen (nur hinten einsteigen, erste Reihe gesperrt, kein Ticketkauf im Bus) gegriffen. Kein Fahrer der MVG sei infiziert. Dennoch prüfe das Unternehmen, ob weitere Maßnahmen, wie der Einbau von Trennwänden zum Busfahrer, umsetzbar sind. "Gerade sehen wir keine zwingende Notwendigkeit. Zumal solche Scheiben nachts reflektieren", sagt Sulies. Das würde einige Fahrer stören. Auch der TÜV müsse entsprechende Konstruktionen abnehmen.
Laut Jochen Sulies wäre die wirkungsvollste Maßnahme eine gravierende Staffelung der Schulzeiten - vor allem dann, wenn ab Mai noch mehr Schüler zur Schule zurückkehren müssten und die Krise noch länger anhalte. "Aber da hängt auch organisatorisch viel dran. Das ist nicht mal eben so gemacht."