Menden. Bald startet das erste Mendener Autokino. Könnten in Corona-Zeiten auch Bands und Comedians dort auftreten? Wir haben nachgefragt.
Mal raus aus den eigenen vier Wänden und etwas unternehmen – darauf freuen sich in Corona-Zeiten wohl viele. Kein Wunder, dass die Resonanz auf das von Wilfried Kickermann geplante Autokino in Menden riesig ist. Könnten nicht auch Comedians und Bands in Menden dort auftreten? Die WP hat nachgefragt.
"Applaus" mit Lichthupen
Am vergangenen Freitag hat die Mundart-Band Brings in einem Kölner Autokino ein Konzert gegeben. Den außergewöhnlichen Auftritt wollte die Band als „Signal der Lebensfreude“ verstanden wissen. Die Fans „applaudierten“ nach dem Konzert mit blinkenden Lichthupen.
Für Juni hatte Wilfried Kickermann (Phono Forum) Brings für einen Auftritt auf der Wilhelmshöhe verpflichtet. Könnte die Band dann nicht einfach – und weitere Bands und Comedians ebenfalls – in Mendens Autokino auftreten? „Nein, so einfach ist das leider nicht“, erklärt Veranstalter Wilfried Kickermann. Denn den Auftritt in Köln habe Brings für einen wohltätigen Zweck selbst organisiert. „Die haben das komplett in Eigenregie durchgeführt. Die Produktion für den Auftritt einer Band wäre viel zu teuer.“
Frage der Parkplatz-Größe
Sehr wohl denkt Wilfried Kickermann aber über Auftritte von Comedians nach, „da wäre der Aufwand nicht so groß wie bei einer Band“. Überlegungen zu Open-Air-Auftritten von Künstlern vor Autokino-Publikum scheitern oft an der Parkplatz-Größe, erklärt Wilfried Kickermann. So passen ins geplante Mendener Autokino an der Werler Straße rund 150 Fahrzeuge, „das reicht nicht aus, um kostendeckend zu arbeiten“.
Die Corona-Krise treffe die Veranstaltungsbranche besonders hart, stellt Wilfried Kickermann fest: „Bei uns wurde zuerst alles dichtgemacht, und wir werden die letzten sein, die wieder aufmachen dürfen.“ Der Mendener hat aktuelle Veranstaltungen Richtung Herbst verschoben, „und so was kostet richtig viel Geld“.
Die meisten Kunden reagieren positiv
Fest stehe, dass die derzeitigen Kontaktbeschränkungen bei Veranstaltungen etwa auf der Wilhelmshöhe nicht eingehalten werden könnten: „Selbst wenn wir nur 100 der 200 Menschen auf die Wilhelmshöhe lassen würden, könnte man nähere Begegnungen zum Beispiel im Einlassbereich nicht verhindern.“ Der Veranstalter muss nun abwarten, wie sich die Corona-Pandemie entwickelt, „das weiß kein Politiker und auch kein Virologe, das können wir nur von Woche zu Woche auf uns zukommen lassen“.
Auf das Verschieben von Veranstaltungen hätten die meisten Kunden positiv reagiert, freut sich Wilfried Kickermann: „Die meisten legen sich ihre Eintrittskarten in die Ecke und warten ab. Ich glaube, dass der Solidaritätsgedanke uns alle auch langfristig enger zusammenrücken lässt.“
>> PLANUNGEN FÜR AUTOKINO
Wie weit sind die Planungen für Mendens erstes Autokino, das am Mittwoch, 29. April, auf dem Parkplatz an der Werler Straße (gegenüber Hönne-Berufskolleg) starten soll? Das Programm steht noch nicht endgültig fest, „wir sind gerade dabei, die Lizenzen zu erwerben“, erklärt Wilfried Kickermann vom Phono Forum Menden. Der Mendener hofft, dass am Mittwoch, 22. April, der Online-Vorverkauf starten kann: „Wir wollen das so schnell wie möglich auf den Weg bringen.“
Vorerst öffnet das Mendener Autokino für eine Woche seine Türen. Es längerfristig zu betreiben, sei schwierig, so Wilfried Kickermanns Einschätzung: „Das ist sehr aufwändig, denn ohne Sponsoren würde das gar nicht funktionieren.“ Der Veranstalter will im Anschluss Bilanz ziehen: „Das ist für uns alle ja ein Versuchsballon.“
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