Menden. Vor allem die Nachfrage nach Lebensmittelgutscheinen ist stark gestiegen. Spendenaufkommen ist weiterhin gut
Der Verein Mendener in Not arbeitet während der Corona-Krise auf Hochtouren. 40 bis 50 Anrufe gehen täglich beim Verein ein. Viele Mendenerinnen und Mendener brauchen Hilfe – und bekommen sie auch. Seit Beginn der Pandemie hat der Verein Spendengelder in Höhe von rund 34.000 Euro eingesetzt, um den Betroffenen in Not unter die Arme zu greifen.
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Einen Großteil der Hilfe machen Lebensmittelgutscheine aus, die Mendener in Not aktuell per Post verschickt oder sogar persönlich bei den Menschen vorbeibringt. Denn: Es häufen sich Fälle, in denen Briefe mit dem kostbaren Inhalt aus Briefkästen gestohlen werden. „Das ist eine Schweinerei“, sagt Klaus Ullrich aus dem Vorstand.
Auch beim Discounter einlösen
Einlösbar sind die Gutscheine jetzt nicht nur bei Edeka und Rewe sowie Markant. Auch Aldi macht mittlerweile mit. Ebenfalls dabei: Bauer Scheffer aus Bösperde. Wöchentlich gehen Gutscheine im Wert von rund 10.000 Euro raus, sagt Ullrich. Jeder Euro komme von Herzen, viele Menschen würden nach wie vor spenden.
„Es ist bemerkenswert, dass in einer Zeit, in der es vielen Menschen schlechter geht als sonst, der Hilfestrom nicht nachlässt“, ist Klaus Ullrich froh. „Und das Geld kommt komplett bei den Betroffenen an.“ Genussmittel wie Tabak oder Alkohol kann niemand mit den Gutscheinen bekommen. Die Ehrenamtlichen arbeiten umsonst, nur Porto müsse aktuell natürlich gezahlt werden. Man freue sich über jeden Euro und sei auf Spenden weiterhin angewiesen.
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Den Rauswurf verhindern
Außer Lebensmittelgutscheinen hat der Verein auch schon geholfen, wenn Wohnungskündigungen angedroht wurden. Oder wenn Energieversorger mit der Stromabschaltung gedroht haben. „Das kommt ja nicht aus heiterem Himmel“, sagt Ullrich. In den Gesprächen werde meist schnell klar, dass die Betroffenen Rückstände verschoben hätten, um ein Loch mit einem anderen zu stopfen. „Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen.“ Und das passiere während der Krise, in der viele unter Kurzarbeit oder Jobverlust litten, schnell.
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Auch drei Beerdigungen hat der Verein mitfinanziert. Meist hätten Schicksalsschläge dahinter gestanden – wie bei einer jungen Frau, deren Ehemann mit 34 plötzlich starb. Ebenfalls investiert habe der Verein in Kinderkleidung und Rezeptkosten habe man auch übernommen.
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