Menden/Fröndenberg. Kunden von Vodafone, ehemals Unitymedia und Helinet haben seit 17.30 Uhr wieder Internet in Menden und Fröndenberg. Kaputte Leitung repariert.
In den sozialen Medien häuften sich die Nachrichten vieler Vodafone und Unitymedia Kunden: Seit Montag um 11.45 Uhr hatten sie kein Internet, Telefon- oder TV-Signal. Die Störung ist in den gesamten Stadtgebieten von Menden und Fröndenberg massiv. Erst am Dienstag um 17.30 Uhr war der Fehler behoben und alle Haushalte wieder am Netz.
"Mit Corona hat das rein gar nichts zu tun", stellt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf klar. Schuld sei vielmehr eine gekappte Zufuhrstrecke, die von Soest über Fröndenberg nach Menden führe. Im Bereich des Wasserwerks Menden sei diese bei Bauarbeiten durchtrennt worden. Mehr als 5660 Haushalte sind nun allein beim Unternehmen Vodafone, das Unitymedia vor Kurzem gekauft hat, vom Netz abgeschnitten. "Aber auch unser Dienstleister Helinet ist betroffen", sagt Volker Petendorf.
Dienstleister Helinet arbeitet an einer Lösung
Mit den Bauarbeiten habe das Unternehmen nichts zu tun. Man versuche seit Bekanntwerden der Störung das Problem zu lösen. Doch das sei nicht so einfach. "Es sind Tiefbauarbeiten nötig", sagt Petendorf. "Wir haben jetzt zwei Dinge gemacht", erklärt er.
Erstens: Helinet sei beauftragt worden, so schnell wie möglich die verstörte Leitung zu reparieren. Etwa zwei Meter unter der Erde liegt das betroffene Kabel, das nun freigelegt, gesichert, erneuert und wieder geflickt wird. "Das ist eine aufwendige Arbeit und dauert ein oder zwei Tage." Man könne sich die Enden der durchtrennten Glasfaserleitung wie Rasierpinsel vorstellen. Jede einzelne Faser des ersten Pinsels müsse nun mit einer des zweiten verbunden werden. Faser für Faser. Das dauert. Das habe zur Folge, dass das Signal nach und nach bei den Kunden wieder zurückkehre und nicht ruckartig auf einmal bei allen.
Zweitens: Das Unternehmen hat eine Umleitungsstrecke eingerichtet für das TV-Signal. "Sie ist seit Montag 22 Uhr aktiv", sagt Petendorf. Darüber sei vorübergehend zumindest eine Fernseh-Grundversorgung gewährleistet.
Ärger über Informationsfluss
"Wir erreichen niemanden", sagt Kunde Gunnar Küffner aus Platte Heide. In seinem Haus lebe ein 93-Jähriger, der aufgrund der Krise in der Wohnung bleiben muss und nicht versteht, wieso sein Fernseher nicht funktioniere. "Wenn man da anruft, kommt eine Roboterstimme, fragt nach der Kundennummer und dann fliegt man aus der Leitung", erzählt Gunnar Küffner. Die Leitung sei tot, kein Signal verfügbar. Der Kundenservice sei eine Katastrophe.
Vodafone-Sprecher Volker Petendorf will nichts von Unmut bei den Kunden wissen. "Null Beschwerden" hätte er vorliegen. Kunden müssten die Kundenhotline nicht nutzen. Vielmehr könnten sie über die Webseite eine Störung melden und würden dann den Grund derselben angezeigt bekommen. "Eine Dauer anzugeben wäre unseriös." Gunnar Küffner findet das nicht gut. "Erklären Sie das mal einem 93-Jährigen."
Standbild auf dem Fernseher
Eine andere Kundin aus Platte Heide beschreibt, dass sie zwar ARD und ZDF empfange, auf dem dritten Programm aber ein Standbild von Unitymedia erscheine. "In Ihrer Straße liegt leider zur Zeit eine Störung beim Empfang des Kabelfernsehens vor. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung des Problems", steht dort.
"Durch die Umleitung des Signals haben wir eine TV-Grundversorgung erreicht. Die komplette und gewohnte Qualität wird es erst wieder geben, wenn die Leitung repariert ist im Laufe des Tages", sagt Petendorf.