Menden. Das Ehepaar Hübner war seit Januar auf dem Kreuzfahrtschiff MS Amadea. Auf der Reise nach Deutschland wurde noch fröhlich mit den Stars gefeiert.
Peter-Georg Hübner und seine Frau Erika sind treue Fans. Schon oft waren die beiden Mendener Rentner mit der MS Amadea unterwegs. Das Boot ist vielen aus der Serie "Traumschiff" im ZDF bekannt. Florian Silbereisen, Barbara Wussow oder Harald Schmidt steuern seit Jahren über die Ozeane, an Bord werden parallel die Folgen der seit 1981 laufenden Fernsehserie mit Kultstatus gedreht. Doch wegen der Corona-Krise musste nun eine geplante Reise rund um den amerikanischen Kontinent abgebrochen werden. Fernab jeglicher Sorgen um die weltweite Pandemie wurde an Bord fröhlich weiter gefeiert.
Während in fast allen Ländern dieser Welt große Sorgen rund um das grassierende Corona-Virus den Alltag bestimmen, gab es an Bord der MS Amadea keine große Angst vor dem Virus. "Für uns war die Situation komplett unproblematisch", sagt Peter-Georg Hübner aus Menden. Der 67-Jährige war gemeinsam mit seiner Ehefrau auf dem Schiff, das ursprünglich von Rio de Janeiro in Brasilien rund um Südamerika nach San Francisco in den USA fahren sollte. Von dort aus sollte die Reise durch den Panamakanal nach Miami fortgesetzt und für die Hübners beendet werden. Doch es kam anders.
Anlegen in den USA nicht möglich
Denn auch das berühmte Kreuzfahrtschiff hatte mit den Einschränkungen durch das Corona-Virus zu kämpfen. In den USA durfte das Schiff nicht mehr anlegen und so wurde die Route kurzerhand geändert. Statt nach San Francisco ging es direkt durch den Panamakanal und von dort aus quer über den Atlantik nach Bremerhaven zurück. Am 13. März, kurz vor Guatemala, kam die Nachricht, dass die Reise nicht wie geplant fortgeführt werden kann.
Größere Sorgen seien auf dem Schiff nicht zu spüren gewesen, berichtet Peter-Georg Hübner. "Der Veranstalter Phoenix hat alle hervorragend versorgt", so der Mendener Rentner. Statt sich Sorgen um die Situation in Deutschland zu machen, feierten die rund 480 Passagiere fröhlich weiter. "Auch die Dreharbeiten gingen an Bord weiter", berichtet Hübner. Einzig Florian Silbereisen, der den Kapitän Max Parger spielt, war nicht auf dem Schiff anzutreffen. Alle anderen Stars der Serie feierten gemeinsam mit den anderen Passagieren eine feucht-fröhliche und sorgenfreie Zeit an Bord.
Ankunft in der Realität
"Wir wollten das Schiff in Bremerhaven gar nicht verlassen, weil wir ja wussten, dass wir gesund waren", berichtet Peter-Georg Hübner von der Ankunft nach 15 Tagen auf See. Informiert über die aktuelle Lage in Deutschland waren die Passagiere dank des durch die Reederei freigeschalteten WLAN. "Das hat uns aber nicht weiter interessiert", sagt Hübner. Stattdessen wurde auf dem Schiff weiter für muntere Unterhaltung gesorgt, die Stars der ZDF-Serie sorgten mit improvisierten Theaterstücken für eine kurzweilige Zeit.
Diese endete spätestens mit der Ankunft in Bremerhaven am vergangenen Donnerstag. Zuerst wurden die Koffer von Bord gegeben, anschließend durften auch die Passagiere das Schiff unter strengen Auflagen verlassen. "Wir sind alle mit Atemmasken von Bord", berichtet Hübner. Die Masken wurden während der Fahrt vom Personal, Passagieren und den ZDF-Mitarbeitern genäht, am Ende standen rund 900 Schutzmasken zur Verfügung. In Gruppen zu 20 Personen wurden die Passagiere zu ihren Koffern und anschließend zu den durch die Reederei bereitgestellten Bussen begleitet.
Keine große Angst
Spätestens da wurde den beiden Mendenern die Situation, in der sie sich von da an befanden, bewusst. Große Sorgen rund um eine Infektion machen sich die beiden Rentner aber nicht. "Das ist eine Krise und die überwindet man", sagt Peter-Georg Hübner. Die Sorglosigkeit von der Reise mit dem Traumschiff versucht sich das Ehepaar anscheinend auch nach seiner Ankunft in der Corona-Krise behalten.