Menden. Sozialausschuss-Vorsitzender Bernd Alban vermisst „notwendige Orientierung“ für die Mendener Bürger. Kritik am „Vorpreschen“ in der Hallen-Frage.

In einem kritischen Offenen Brief hat sich der Sozialausschuss-Vorsitzende Bernd Alban (SPD) unmittelbar an Bürgermeister Martin Wächter (CDU) gewandt. Alban vermisst eine Führungsrolle des Bürgermeisters, die er stattdessen vom Ersten Beigeordneten Sebastian Arlt ausgefüllt sieht. „Seit Tagen“, erklärt Alban, „werde ich in Telefonaten mit der Frage konfrontiert: Wo ist unser Bürgermeister?“ Eine Antwort habe er bisher nicht geben können: „Ich kann nur feststellen, dass sich das in anderen Städten anders darstellt, dass sich der Bürgermeister dort erkennbar an der Spitze des Verwaltungshandelns stellt und damit den Bürgern auch eine notwendige Orientierung geben kann.“

Quarantäne-Halle: Fragen aus „sozialpolitischer Sicht“

Das „Vorpreschen“ des Ersten Beigeordneten, der eine Sporthalle als „Abschreckung für Unbelehrbare“ nutzen wolle, sei zwar rechtlich möglich, räumt Alban ein. Sie werfe aber aus sozialpolitischer Sicht Fragen auf. „War diese Vorgehensweise so dringend, dass die Sozialpolitiker nicht mehr miteinbezogen werden konnten? In einer Zeit der noch völlig offenen Entwicklung der Pandemie wäre es meiner Ansicht nach sinnvoller gewesen, in einem ersten Schritt eine Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus herzustellen, um bei Bedarf über eine Nutzung anderer Gebäude – eventuell auch Hallen – nachzudenken und somit schon für eine mögliche Entlastung des Krankenhauses vorzusorgen.“

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Angesichts der derzeitigen Berichterstattung in den Medien „über ein an die Grenzen kommendes Gesundheitswesen wäre dies sicher auch ein positives Signal an den gesundheitlich und altersbedingt besonders gefährdeten Personenkreis“, meint der Sozialausschuss-Vorsitzende.