Menden. Sollte es im Zuge der Coronakrise zum Äußersten kommen, stünde die Feuerwehr in Menden bereit. Doch auch sie ist vom Virus betroffen

Es herrscht derzeit eine Ausnahmesituation. Der Einzelhandel hat mit den Einschränkungen zu kämpfen, viele Menschen haben große Sorgen bezüglich ihrer Gesundheit und der Zeit nach dem Coronavirus. Da tut es auch einmal gut zu hören, auf wen Verlass ist. Die Feuerwehr in Menden hält sich bereit und hat ihren Alltag in Zeiten des sich ausbreitenden Coronavirus' entsprechend angepasst. Für den Fall einer wachsenden Krise sehen sich die Mendener Feuerwehrmänner und -frauen gewappnet.

Aktuell steht es um die Versorgung der Patienten, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, noch gut. Es gibt genug Beatmungsgeräte, auch ausreichend Betten sind derzeit noch vorhanden. Einzig Personal fehlt, dass die Beatmung an einer entsprechenden Maschine beherrscht. Sollte es in den kommenden Tagen und Wochen jedoch nicht nur an Personal, sondern auch an genügend Betten fehlen, stünde die Feuerwehr umgehend bereit.

Auch die Feuerwehr ist betroffen

"Im größten Notfall würden wir beispielsweise für den Bau und den Betrieb von Behelfskrankenhäusern bereit stehen", sagt Stefan Deitel. Der Pressesprecher der Mendener Feuerwehr glaubt aber nicht, dass sich die aktuelle Krise in diese extreme Richtung entwickeln wird. Den Ernst der Situation haben er und seine Kollegen von den verschiedenen Feuerwachen verstanden. Denn auch vor der Feuerwehr hat das Virus nicht Halt gemacht.

Einige Kollegen seien derzeit in häuslicher Quarantäne. "Sie hatten Kontakt zu einer infizierten Person", sagt Deitel. Die personellen Ausfälle derzeit seien aber noch nicht so gravierend, Einsätze können immer noch in voller Personenstärke gefahren werden -- wenn es denn nötig ist. Denn auch in den Fahrzeugen versuchen die Feuerbekämpfer den Kontakt untereinander zu reduzieren. "Wir versuchen, das Kontaktrisiko so gering wie möglich zu halten", sagt Stefan Deitel. So setze die Feuerwehr in Menden die Dienstanweisungen um.

Abstand auch bei Einsätzen

So fahren zu großen Einsätzen nicht sieben Personen plus Fahrer in einem einzigen Fahrzeug. Um den Abstand auf dem Weg zum Einsatz zu gewährleisten, sitzen nur noch fünf Feuerwehrleute im Wagen. "Wenn mehr benötigt werden, setzen wir unseren Transporter als Pendelverkehr ein", erläutert Deitel. Dass die Feuerwehr in Menden überhaupt so gut aufgestellt ist, liegt laut Deitel an der produktiven Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungsbehörden und der Wehrleitung. "Dies macht sich in einer solchen Situation natürlich bezahlt", so der Pressesprecher.

Genauso wie sich das Tragen von Schutzkleidung für den Rettungsdienst im Einsatz bezahlt macht. Laut Deitel teilen nicht alle Menschen im Vorfeld mit, ob sie mit dem Virus infiziert sind oder nicht - was für die Sanitäter natürlich eine große Gefahr bedeutet. Doch auch für die Sanitäter wird die Schutzkleidung in Form von Atemmasken langsam knapp. "Wenn sie im Krankenhaus nichts mehr kriegen, kriegen wir auch nichts mehr", sagt Stefan Deitel.