Menden. Ungewöhnliche Aktion des Kollegiums am Mendener Hönne-Gymnasium: Kollegium mit sicheren Gehältern engagiert sich für Bedürftige.

Mit einer einmaligen Hilfsaktion wollen Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums an der Hönne jetzt bedürftigen Menschen in der Stadt helfen. Hintergrund ist die Tatsache, dass der Verein „Mendener in Not“ täglich neue Anfragen von Bedürftigen erhält und deren Zahl aufgrund der Corona-Krise immer mehr zunimmt. „Wenn die DeCent-Läden und das Sozialkaufhaus geschlossen sind, dann sind besonders diejenigen gefragt, die in dieser unsicheren Zeit über ein gesichertes Einkommen verfügen“, meint das Kollegium von Rektor Ulrich Cormann. Deswegen hätten sich „sehr viele Lehrerinnen und Lehrer“ des Gymnasiums an der Hönne dafür entschieden, den Verein monatlich mit einer Spende zu unterstützen.

Ausdrückliche Ermutigung zum Mitmachen für andere Berufsgruppen

Ausdrückliches Ziel sei es, „auch andere Berufsgruppen oder Bürgerinnen und Bürger für unser Projekt zu gewinnen, deren Einkommen ebenfalls gesichert ist oder die finanziell in der Lage sind, bedürftige Mitmenschen zu unterstützen“, erklärt das Kollegium. „Mit einem monatlichen Spendenbetrag bereits von 10 Euro (oder mehr) können 50, 100 oder vielleicht noch mehr Mitmacher dem Verein und damit in Not geratenen Mendenern helfen.“

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Wie berichtet, hat sich auch eine Spontan-Spende von Landwirt Heinz-Josef Scheffer, der 50 Einkaufsgutscheine à 20 Euro zur Verfügung stellte, mittlerweile zu einer echten Hilfsaktion für „Mendener in Not“ entwickelt. Die Einkaufsgutscheine werden von Cristina Gummert für den Verein an Menschen verschickt, die sich hilfesuchend an sie wenden. So will „Mendener in Not“ sicherstellen, dass die Unterstützung kontaktfrei an die richtige Stelle kommt. Meist sind es alleinerziehende Mütter oder alleinstehende Personen, die sich unter der Mendener Rufnummer 02373/39 00 95 an Cristina Gummert wenden. Die Lehrkräfte des Hönne-Gymnasiums hoffen nun auf einen ähnlichen Nachahmer-Effekt wie bei Heinz-Josef Scheffer.

Solidarität: Für Notbetreuung 30 Freiwillige in engagiertem Kollegium

Das Gymnasium, in dem sich sonst 1350 Personen aufhalten, ist fast leer. Der Schulbetrieb ruht hier wie an allen anderen Schulen auch, noch mindestens bis zum Ende der Osterferien am 19. April. Zurzeit habe man nur vier Schüler in der Notbetreuung, berichtet Ulrich Cormann. Doch das könne sich noch deutlich nach oben entwickeln, falls die Schule nach Ostern nicht wieder beginnen dürfte.

Auf eine E-Mail mit der Frage nach möglichen Betreuungslehrern hätten sich sofort 30 Freiwillige aus dem Kollegium gemeldet. Sie würden eine Notbetreuung von Kindern, die nicht anderweitig unterzubringen sind, übernehmen. „Das wird bei uns wirklich als Akt der Solidarität gesehen“, zeigt sich Ulrich Cormann stolz auf seine Kolleginnen und Kollegen. Die wiederum zeigen sich hoch engagiert – nicht nur mit Blick auf bedürftige Menschen.