Menden. 62-jähriger Leiter des Kulturbüros der Stadt braucht 240 Unterstützer-Unterschriften. Dreifacher Familienvater ist „Mendener mit Leib und Seele“.

Andreas Nolte, 62, will Bürgermeister seiner Heimatstadt Menden werden. Am Donnerstagnachmittag hat der Leiter des Kulturbüros der Stadt seine Bewerbungsunterlagen im Wahlamt abgegeben. Wie sein parteiloser Mitbewerber Professor Dr. Roland Schröder muss auch Nolte bis Juli 240 Unterstützer-Unterschriften beibringen, um ins Rennen gehen zu können. Pikant: Nolte ist damit auch Mitbewerber des Ersten Beigeordneten Sebastian Arlt. Der tritt für die CDU an und ist als einziger der bisherigen Kandidaten offiziell nominiert. Und: Sebastian Arlt ist als Chef der Verwaltung auch Noltes Vorgesetzter.

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Andreas Nolte, in Wimbern geboren und in Menden aufgewachsen, ist verheirateter Vater von drei erwachsenen Kindern – einer Tochter und zwei Söhnen. Der gelernte Industriekaufmann kam als Seiteneinsteiger in die Stadtverwaltung, wo er sich zum Verwaltungsfachwirt qualifizierte. Seit 1977 bis heute folgte dann die operative Arbeit – in der Sozialhilfe, im Liegenschaftsrecht, als freigestellter Betriebsrat, in der Straßenverkehrsplanung, in der Ordnungsbehörde und seit Jahresanfang im Kulturbüro.

Viel Zuspruch aus dem Umfeld ermutigt zur Kandidatur

„Samt und sonders bürgernahe Dienstleistungen“ nennt er das. Und eben die und der Zuspruch seines Umfeldes hätten ihn auf den Gedanken gebracht, auch künftig für die Bürgerinnen und Bürger da sein zu wollen. „Und zwar im schönsten Amt, das es in unserer Stadt gibt.“ Denn Mendener sei er „nun mal mit Leib und Seele“.

Mehr Personal für Verwaltungs-Teams

Parteilos zu sein – und auch nicht wie Roland Schröder von SPD und Grünen unterstützt zu werden – sieht Nolte nicht als Nachteil an. Das bewahre seine Kandidatur vor einem Rucksack voller parteipolitischer Wünsche und Erwartungen. „Ein Bürgermeister sollte aus der Bürgerschaft heraus gewählt werden, so verstehe ich das“, sagt der aktive Hobbyfußballer, der ehrenamtlich Vorsitzender der heimischen Verkehrswacht ist.

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Er wolle sich als „ein Bürger der Stadt, der mit seiner Familie hier tief verwurzelt ist“, um das Amt des Bürgermeisters bewerben. Als Chef im Mendener Rathaus käme ihm eines zugute: „Ich weiß, wie die Verwaltung tickt. Oder, um es auf Sauerländisch zu sagen: Ich kenne den Laden in- und auswendig.“ Das gelte vor allem für die operativen Ebenen. Dort würden Entscheidungen vorbereitet „und die allermeisten auch getroffen“. Die Verwaltung müsse im Sinne der Bevölkerung gut funktionieren, ebenso das Zusammenspiel von Politik und Verwaltung. Das heiße für ihn aber auch, dass in mehreren Rathaus-Teams das Personal dringend aufgestockt werden müsse. Hier gelte es mit der Politik neue Zielvereinbarungen zu treffen.

Neuer Kandidat steckt sich vier Hauptziele

Für seine Kandidatur hat sich Andreas Nolte vier Hauptziele gesteckt, wie er gegenüber der WP erklärte:

Umbau und die Neunutzung des Bürgerhauses: „Ich war einer der ersten, die das Bürgerbegehren unterschrieben.“

Mendens Digital-Projekte: Es gelte Schmelzwerk, Smart City und Campus 2025 zum Erfolg zu führen.

Die Innenstadt als Einkaufs- und Erlebnismeile – auch durch einen Neustart dank der neugestalteten Fußgängerzone.

Die Stärkung der Ortsteile soll jetzt den Investitionen in den Stadtkern.

Mit Blick auf die Bevölkerung hebt Andreas Nolte vor allem das ehrenamtliche Engagement hervor. Hier habe Menden „dank seiner vielen Vereine, ob im Sport, im Schützenwesen, der Kultur oder anderen Bereichen“ ein hervorragendes Potenzial. Als Bürgermeister wolle er den Vereinen anbieten, näher und enger mit ihnen zusammenzuarbeiten. Mit der Bündelung der Kraft und Energie dieser Vereinsarbeit könne man noch vieles erreichen.

Bodenständige Arbeit versprochen

Was die Ziele angeht, hege er keine großen Visionen: „Ich will eine bodenständige, gute Arbeit machen und die Bürger bei Entscheidungen mitnehmen.“ Dafür brauche es auch keine neuen Formen der Beteiligung: „Wir haben von der Anliegerversammlung über den Bürgerantrag oder die Einbindung der Dachorganisationen in den Ortsteilen schon eine Menge Möglichkeiten – die online sicherlich noch ausbaufähig sind.“