Menden. Nicht so viele Besucher in Menden wie in den Vorjahren, dennoch war es entlang der Strecke des Tulpensonntagsumzuges in der Innenstadt voll.

An der Schützenstraße ist die Hölle los. Hier stellt sich der Karnevalsumzug der Mendener Karnevalsgesellschaft (MKG) wie in jedem Jahr auf. Stürmische Böen lassen Schirme fliegen. Die Menschen suchen Zuflucht in den Hauseingängen. Es werden Wetten abgeschlossen, ob der Umzug stattfindet oder nicht. Dann ist die erste Musik zu hören, die Menschen sind begeistert und die Nachricht, dass der Umzug stattfindet, verbreitet sich wie ein Lauffeuer.

Mendener ziehen den Beginn vor

Der Organisator des Umzuges, Jörg Spiekermann: „Hier haben alle Nervenstärke bewiesen. Während in anderen Städten die Umzüge abgesagt wurden, gehören wir zu den vier Städten in NRW, die ihre Umzüge haben stattfinden lassen.“ So herrscht Hochstimmung, als die teilnehmenden Gruppen sich aufstellen.

Bei der Mendener Tanztourbine wird fast ununterbrochen getanzt, und von der Spitze des Zuges erklingen Sambarhythmen. Inzwischen lassen die Sturmböen nach, und auch der Himmel schließt ein wenig seine Schleusen. „Wir fahren jetzt 15 Minuten eher los, um die etwas milder gestimmte Wetterlage auszunutzen“, so Spiekermann. Auch diese Entscheidung ist richtig.

Vermisst wird derweil die MKG-Standarte an der Spitze des Zuges, aber die wäre wohl im Wind kaum zu halten gewesen. TCM, Döpi, Prosana, Sauerländer Wölfe und andere Gruppen folgen. Die Mitte des Zuges bildet das Kinderprinzenpaar, die Turmgeister, die Prinzengarde, das Prinzenpaar und andere Gruppen des Karnevalvereins. Gäste aus Warmen waren mit dabei, und auch der TuS Iserlohn fuhr mit.

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Nur die Gruppe vom TuS Lendringsen trifft es hart: Der Wagen darf wegen mangelnder Windsicherheit nicht teilnehmen. Alex Gajewski: „Wir sind schwer enttäuscht, aber Sicherheit kommt eben vor allem.“

Positive Bilanz trotz weniger Besuchern

Bewundernswert sind die vielen Zuschauer, die trotz des schlechten Wetters am Straßenrand stehen. Janina Rummenhöller ist sogar mit Onkel und Freunden aus Hamm angereist: „Ich komme jedes Jahr nach Menden, bei jedem Wetter“, sagt sie. Auch Sylke Müller und Michael Kießer haben Spaß; er meint: „Man hat doch gegenüber den Organisatoren eine Verpflichtung.“

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Jörg Spiekermann zieht am Ende Bilanz: „Die Zusammenarbeit mit Ordnungsamt und Polizei war klasse. Wir haben 135.000 Stück Naschzeug unter die Leute gebracht. 1900 Sträußchen wurden geworfen. Wir hatten drei Absagen, 31 Gruppen nahmen teil, ca. 17.000 Zuschauer sind trotz des schlechten Wetters gekommen.“

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