Menden. Eine ganz eigene Inszenierung des Theaterstücks Dr. Jekyll und Mr. Hyde zeigt nun das Junge Mendener Amateur Theater.

Es ist die alte Geschichte: Mit zunehmendem Alter offenbart der Blick in den Spiegel das wahre Gesicht – und das ist mal wieder älter geworden. Wie schön wäre es, den Alterungsprozess stoppen oder gar rückgängig machen zu können?

Diesem Thema hat sich das Junge M.A.T. des Mendener Amateur Theaters gewidmet. Die neue Inszenierung von Kira Brenne und Conrad Brinkmann zeigt den berühmten Dr. Jekyll bei seinen Bemühungen um die ewige Jugend. Der hat, von seinem schrägen Freund Lord Carey finanziert, sich ganz der Entwicklung eines Zaubertranks verschrieben, der der Menschheit die ewige Jugend bescheren soll.

Doch nichts funktioniert, wie der Doktor es will. In seinen Selbstversuchen geht einiges schief, und er wird zum bösartigen und hässlichen Mr. Hyde, der seine Mitmenschen malträtiert. Man sagt: „Das Monster hat einen Blick, als würde das Böse direkt hinter seinen Augen wohnen.“ Seinem Geldgeber, Lord Carey, signalisiert er: „Es gibt Nebenwirkungen - die Tinktur verändert die Persönlichkeit!“

Weitere Aufführungstermine

Weitere Aufführungen von Dr. Jekyll und Fräulein Hyde im Theater aus der Fabrik – Junges M.A.T.: Freitag, 28. Februar, 20 Uhr; Samstag, 29. Februar, 20 Uhr; Sonntag, 1. März, 17 Uhr; Freitag, 6. März, 20 Uhr; Samstag, 7. März, 20 Uhr; Sonntag, 8. März, 17 Uhr.

Karten: Medienstatt, Unnaer Straße 50; Brennweite, Unnaer Straße 41; Provinzial Jens Gerlach, Hermann-Löns-Straße 31a; Karten-Hotline: 02373 9195592.

Er räumt allerdings eine aphrodisierende Wirkung ein. „Da habe ich mein Geld wohl in ein profanes Potenzmittel gesteckt“, zweifelt der Lord die Fähigkeiten des Arztes an. Auch die Dekanin fragt sich, ob der Scharlatan an der Universität weiter arbeiten kann. „Ihnen droht Fakultätsausschluss“, droht sie.

Seltsame Transformation

Doch dann widerfährt dem Dienstmädchen Missy ein Missgeschick. Ihr fällt ein Grasfrosch in den Wundertrank, und dessen Warzenabsonderungen zeigen eine ganz neue Wirkung. In einem Selbstversuch wird Fräulein Hyde geboren. Die Wirkung der Droge zeigt ganz neue Auswirkungen. Die Jugend kommt zurück, mit ihr aber auch einige einschneidende körperliche und geistige Veränderungen, an die sich Dr. Jekyll nicht ganz so schnell gewöhnen kann.

Dr. Jekyll und Fräulein Hyde Lord Carey und Mrs Lanyon (Selina Meyer und Ina Müthing)
Dr. Jekyll und Fräulein Hyde Lord Carey und Mrs Lanyon (Selina Meyer und Ina Müthing) © Peter Müller | Peter Müller

Er hört Stimmen und hat schräge Gedanken im Kopf. Zwischen der Haushälterin, der Dekanin der Universität, Lord Carey, der Rechtsanwältin und Jekylls weiblichem Alter Ego entwickeln sich böse Geschichten, und bald geht man über Leichen. Auch leichte Mädchen und Jack the Ripper tauchen auf. Dieser macht vor gar nichts halt.

„Wir haben Robert Stevensons tragische Gruselgeschichte in eine irrwitzige Gender-Fantasy-Komödie verwandelt“, so das Junge M.A.T. Das ist dem Ensemble gelungen. Leicht, spritzig, unbeschwert und temperamentvoll brachte es die Charaktere überzeugend auf die Bühne. Kurzweilig und unterhaltsam war das Stück inszeniert. Der schwarze Humor verbreitete gute Laune.

Proben seit Sommer

Bereits nach den Sommerferien hat das Ensemble mit den Proben begonnen. Das älteste Mitglied ist gerade 20 Jahre alt geworden. „Das Junge M.A.T. bildet den Übergang vom Kindertheater zu den Erwachsenen. Wir wollen Selbstvertrauen fördern und junge Menschen für das Theater begeistern“, so Regisseur Conrad Brinkmann in der ­Pause.

Die M.A.T.-Besetzung am vergangenen Sonntag: Lucius Bödingmeier – Dr. Jekyll, Merle Fürch – Fräulein Hyde, Lara Schöler - Jack the Ripper, Maya Scheffler – Missy, Annika Weber – Mrs. Pool, Ina Müthing –-Mrs. Lanyon, Ewa Ludwig – Mrs Utterson; Selina Meyer – Lord Carey, Selin Baydili – Red Rose und Reporter; Luisa Klotz – Snow White und Carey Ego, Lillyana Schlüter - Lanyon Ego; Regie – Kira Brenne und Conrad Brinkmann.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus Menden gibt es hier. Die Lokalredaktion Menden ist auch bei Facebook.