Menden. Die Mendener Investorin Veronika Lenze plant einen neuen Gebäudekomplex. Er könnte auch eine große Kita aufnehmen – wenn Interesse besteht.

An der Gartenstraße soll es im Frühsommer richtig losgehen: Wo die Stadtwerke jetzt noch die Trafostation vom Grundstück der Projektadresse Gartenstraße 26 (kurz: G26) auf die gegenüberliegende Seite umsetzen, sollen barrierefreie Wohnungen mitten in der Innenstadt unterhalb des Parks an der Wilhelmshöhe entstehen. Im Erdgeschoss sind Flächen für Dienstleistungen und Handel vorgesehen, ebenerdiges, überdachtes Parken – und, sofern der Bedarf dafür da ist, auch eine neue Innenstadt-Kita.

Bis zu vier Gruppen möglich

Dieser Kindergarten soll ins erste Obergeschoss einziehen. Von dort aus geht es für die Kinder in einen mehr als 1000 Quadratmeter großen Garten im Hang. Die Baugenehmigung für das Projekt ist erteilt, bestätigt die Stadtverwaltung. Jetzt will die Mendener Investorin Veronika Lenze den tatsächlichen Bedarf abfragen. Für sie geht auch darum, wie viele Gruppen die neue Kita umfassen soll – bis zu vier seien möglich. Deshalb bittet Veronika Lenze interessierte Eltern, die ihre Kinder ab Mitte 2021 in der Gartenstraße anmelden wollen, um eine kurze Info per E-Mail.

Als Betreiber der Einrichtung ist „Step Kids“ vorgesehen, eine Tochterfirma des privaten Betreibers Stepke. Der biete den Kindern Schwimmen bis zum Seepferdchen, bilinguale Sprachangebote, frisch gekochtes Essen in jeder Einrichtung – und den Eltern umfassende Öffnungszeiten. Sowohl im Kreis als auch in Nachbarstädten wie Arnsberg erfreue sich Step Kids bereits eines großen und weiterhin wachsenden Zulaufs, sagt Lenze. Und: Alle von Step Kids angebotenen Plätze seien dort bereits belegt.


Als die WP vor Monaten das Fehlen von Kita-Plätzen in Menden bekanntmachte, habe der Betreiber Stepke die G26-Kita nochmals im Rathaus zur Anerkennung als Teil der Bedarfsdeckung angeboten. Dies würde für Stepke dann Mittel aus dem Kinderbildungsgesetz Kibiz bedeuten. Doch ob daraus etwas wird oder nicht: „Bei genügend Anmeldungen“, sagt Lenze, „startet die Kita auch mit vier Gruppen.“

Schon einmal hatte das Projekt im Stadtrat zur Auswahl als Investoren-Kita gestanden. Die Politiker gaben im Februar 2019 jedoch dem inzwischen fast fertiggestellten Siepmann-Projekt am Hofeskamp den Zuschlag. Dortiger Betreiber ist die „Kita Hegemann gGmbH“.

Große Abbruch-Maßnahme

Bevor an der Gartenstraße gebaut werden kann, ist indes eine große Abbruch-Maßnahme nötig. Der große, verschachtelte Gebäudekomplex zwischen dem Getränkemarkt und der Telekom-Immobilie beherbergte unter anderem schon ein Elektro-Geschäftshaus, ein Spielcasino, einen Sportlertreff und eine Kfz-Werkstatt. „Die Abbruchkosten liegen im hohen sechsstelligen Bereich“, sagt Veronika Lenze.


Über zwei Anwohnerklagen gegen die Baugenehmigung der Stadt – unter anderem wegen Kinderlärms – werde erst im März entschieden. Doch die Investorin zeigt sich auch hier optimistisch, nachdem die Berichterstatterin des Verwaltungsgerichts den Klägern zur Rücknahme geraten habe. Ein Entwässerungsproblem sei beseitigt worden, seit am Grundstücksrand ein neuer Kanal geplant ist.