Fröndenberg. Gegen den 30-Jährigen, der einen Bekannten in Fröndenberg niedergestochen haben soll, ist Anklage wegen versuchten Mordes erhoben worden.

Gegen den 30-jährigen Fröndenberger, der einen Bekannten im Oktober 2019 mit einem Messer an der Ruhr angegriffen hat, ist nun Anklage wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erhoben worden. Bis spätestens Ende April beginnt der Prozess vor dem Landgericht Dortmund.

Umfangreiche Handyauswertung des Fröndenbergers

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„Die Auswertung der Handydaten hat die Schilderung des Opfers bestätigt“, erklärt Staatsanwalt Felix Giesenregen auf WP-Anfrage. Über mehrere Wochen mussten die Handys der beiden Männer ausgewertet werden. Das Problem: Die Chats waren allesamt in einem arabischen Dialekt geführt worden. Inzwischen hat Giesenregen Anklage gegen den 30 Jahre alten Fröndenberger erhoben wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Er sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.

Rückblick: Der Fröndenberger hatte zunächst erklärt, er sei auf dem Heimweg von dem 25-jährigen Mendener attackiert worden. Dass es sich bei dem Angreifer um seinen Bekannten handelte, will der 30-Jährige nicht erkannt haben. In Folge eines Gerangels habe der Mendener dann die Messerstiche abbekommen.

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„Der Angeklagte hatte Notwehr geltend gemacht“, sagt Staatsanwalt Giesenregen. Das Küchenmesser, das der mutmaßliche Täter dabei hatte, habe er von zuhause aus mitgenommen, um es in dem Döner-Imbiss, bei dem er arbeitete, schleifen zu lassen. Der Fröndenberger flüchtete zunächst vom Tatort und wählte später dann selbst den Notruf. Eine Mordkommission nahm kurze Zeit später die Ermittlungen auf. Da sich die Auswertung einige Zeit hinzog, erhärtete sich erst zehn Tage nach der Tat der dringende Tatverdacht, wie Giesenregen erklärt.

Prozess vor dem Landgericht Dortmund

Die Geschichte des Opfers klang – und das machte Staatsanwalt Felix Giesenregen mehrfach deutlich – zwar zunächst kurios, hat sich aber im Zuge der Ermittlungen als plausibel erwiesen. Der Chat-Auswertung zufolge hatten sich beide bewusst am Ruhrufer verabredet. Demnach habe der Fröndenberger das Opfer aufgefordert, sich umzudrehen und den Mond anzuschauen. Als der Mendener geblendet in der Nähe des Ruhrbalkons stand, stach der 30-Jährige zu.

Die Hintergründe sind derweil noch immer nicht geklärt. Dem Vernehmen nach soll es im Vorfeld Beleidigungen zwischen den beiden Bekannten gegeben haben.

Der Prozess vor dem Landgericht Dortmund wird derweil bis spätestens Ende April – innerhalb der Sechs-Monats-Frist nach der Tat – beginnen.

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