Menden. Segelflieger der Luftsportgemeinschaft Menden haben ihre Flugzeuge aufwändig nach Namibia verschifft. Dort erlebten sie einzigartige Bedingungen.

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Die Sonne versinkt hinter der Wüste am Horizont. Das Flugzeug schimmert im Sonnenuntergang unter Palmen. Lukas Vieth schwärmt von Namibia. Sechs Freunde von der Mendener Luftsportgemeinschaft aus Barge haben sich einen Traumurlaub verwirklicht. Sie waren mit Segelflugzeugen über Namibia unterwegs. Dort schien der Himmel wirklich grenzenlos zu sein. Das Projekt war aber auch eine logistische Meisterleistung.

Die Gruppe der Segelflieger im Sonnenuntergang.
Die Gruppe der Segelflieger im Sonnenuntergang. © LSG Menden | Lukas Vieth

„Wir mussten schon lange vorher alles planen“, sagt Vieth. So seien beispielsweise die Segelflugzeuge schon viele Wochen vorher nach Afrika verschifft worden. Denn auf namibianische Flieger lasse sich kaum zurückgreifen. Für den Transport wurden die Flugzeuge teilweise auseinandergebaut und aufwändig in Container verladen. Die ganze Vorbereitung sei auch kein ganz billiges Vergnügen gewesen, gibt Vieth zu. „Einschließlich Versicherung sind das so zwischen 5000 und 6000 Euro gewesen.“ Außerdem habe jeder Pilot sich noch unter anderem so weit fortbilden müssen, dass er die entsprechenden Flug- und Sprechfunklizenzen vorweisen, kann „um überhaupt einen Fuß ins Flugzeug setzen zu können“, erklärt Vieth.

Segelflieger aus Menden nehmen Linienflug nach Namibia

Nach Namibia ging’s dann per Linienflug. Nach einer langen Autofahrt über staubige Schotterwege habe das Team schließlich die Flieger-Oase Bitterwasser (ein Name aus der deutschen Besatzungszeit) erreicht. „Zwischen Palmen, edlen Lodges und einem Pool befindet sich dann die Start und Landebahn in einem ausgetrockneten See, welcher in fast alle Richtungen beflogen werden kann“, sagt Vieth. Segelflugplätze seien in Namibia rar gesät. Ein Start per Seilwinde sei deshalb nur an ganz wenigen Orten möglich. In Namibia erreichten die Flugzeuge deshalb mit einem Hilfsmotor die entsprechende Lage. Auch interessant:

Das ist der Segelflugplatz in Barge!

Eileen Köhler leitet den Lehrgang.
Eileen Köhler leitet den Lehrgang. © Westfalenpost | Arne Poll
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v.l. Ulrich Plank, Rudolf Schlobach. 
v.l. Ulrich Plank, Rudolf Schlobach.  © Westfalenpost | Arne Poll
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 Robin Uffelmann (vorne) mit Erik Berger und Eileen Köhler schieben das Flugzeug.
 Robin Uffelmann (vorne) mit Erik Berger und Eileen Köhler schieben das Flugzeug. © Westfalenpost | Arne Poll
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Corinna Schutzeichel (Mitte) mit Eileen Köhler und Jaron Saß.
Corinna Schutzeichel (Mitte) mit Eileen Köhler und Jaron Saß. © Westfalenpost | Arne Poll
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WP-Reporter Marc Friedrich mit Eileen Köhler. 
WP-Reporter Marc Friedrich mit Eileen Köhler.  © Westfalenpost | Arne Poll
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WP-Reporter Marc Friedrich mit Erik Berger und Eileen Köhler. 
WP-Reporter Marc Friedrich mit Erik Berger und Eileen Köhler.  © Westfalenpost | Arne Poll
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Ein heftiger Regenschauer aus dem Cockpit eines Segelflugzeugs.
Ein heftiger Regenschauer aus dem Cockpit eines Segelflugzeugs. © LSG Menden | Lukas Vieth

„Es erwartete sie nichts geringeres als eine Oase mitten im Nirgendwo“, schreibt Vieth jetzt über die eigene Truppe. „Nun galt es über die erste Nacht hinweg ordentlich Energie zu tanken, der nächste Tag sollte flugreich werden. Früh aufstehen, frühstücken, einen letzten Blick in die Wettervorhersage werfen und die Flugroute planen. Dann hieß es Segelflugzeug checken, Fallschirm anlegen, Route im Flugrechner einspeichern, Sauerstoffanlage prüfen, Startcheck beenden und ab in die Luft.“ Das Erlebnis sei kaum mit dem Fliegen über Deutschland zu vergleichen. „Das ist eine ungemein andere Aerodynamik. Das ist ein Eldorado“, sagt Vieth und kommt aus dem Schwärmen kaum heraus. So seien die Wolken viel höher und oft erst auf 6000 oder 7000 Metern, während es hierzulande schon bei 2000 Metern oder Tiefer in die Wolken geht. Dadurch sei die Thermik einfach perfekt.

1070 Kilometer Flug am Stück

Steigwerte bis zu sieben Meter pro Sekunde seien keine Seltenheit, afrikanische Verhältnisse nun mal. Zum Vergleich, in Deutschland sind es im Schnitt 2,5 bis 3 Meter pro Sekunde. „Bei den enormen Flughöhen bis zu 4000 Metern ist eine Sauerstoffanlage Pflicht“, erklärt Vieth. „Auf diese Weise verbrachten unsere Fliegerkollegen zwei Wochen und zahlreiche Stunden am Himmel Namibias.“ Höhepunkt sei ein Flug über 1070 Kilometer am Stück. Vieth: „Meistens im Team mit einem weiteren Segelflugzeug, Flügel an Flügel.“

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Mehr als nur Fliegerromantik auf dem Flugplatz in Barge

Eileen Köhler leitet den Lehrgang.
Eileen Köhler leitet den Lehrgang. © Westfalenpost | Arne Poll
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v.l. Ulrich Plank, Rudolf Schlobach. 
v.l. Ulrich Plank, Rudolf Schlobach.  © Westfalenpost | Arne Poll
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 Robin Uffelmann (vorne) mit Erik Berger und Eileen Köhler schieben das Flugzeug.
 Robin Uffelmann (vorne) mit Erik Berger und Eileen Köhler schieben das Flugzeug. © Westfalenpost | Arne Poll
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Corinna Schutzeichel (Mitte) mit Eileen Köhler und Jaron Saß.
Corinna Schutzeichel (Mitte) mit Eileen Köhler und Jaron Saß. © Westfalenpost | Arne Poll
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WP-Reporter Marc Friedrich mit Eileen Köhler. 
WP-Reporter Marc Friedrich mit Eileen Köhler.  © Westfalenpost | Arne Poll
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WP-Reporter Marc Friedrich mit Erik Berger und Eileen Köhler. 
WP-Reporter Marc Friedrich mit Erik Berger und Eileen Köhler.  © Westfalenpost | Arne Poll
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