Lahrfeld. Bürger knöpfen sich Stadtteil vor: Viel Interesse, viele Wünsche, viel Kritik. Ideen vom Halt für Elterntaxis bis zur Bürgerwache an Containern.

Eine Bringstation für Grundschulkinder, ein kleiner Wochenmarkt, Seniorenheim und Arztpraxis: 20 Punkte umfasste am Ende die Wunschliste der mehr als 100 Lahrfelder, die auf Einladung von Hans-Jürgen Schlünder zur jüngsten Bürgerversammlung gekommen waren. Vor allem zeigte der Abend in der Albert-Schweitzer-Grundschule ein Interesse der Menschen an ihrem Stadtteil, das die Erwartungen der Veranstalter weit übertraf. Auch der Kreis, der die Initiative fürs Lahrfeld ergriff, konnte erweitert werden. Und weil man die Themen weiterverfolgen will, dürfte es bis zur neuen Dachorganisation nicht weit sein.

Schweitzer-Schulleiterin Christiane Lohmann regte eine Haltestelle für Elterntaxis an, schon aus Sicherheitsgründen. „Die Kinder kommen zu uns aus allen Teilen der Stadt.“ Ferner sei das hässliche alte Buswartehäuschen als „Visitenkarte der ASS“ rasch zu ersetzen.

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Für bessere Einkaufsmöglichkeiten, hieß es, könne das leere Ladenlokal an Apotheke und Bäckerei genutzt werden. Auch Verkaufswagen könnten ein- bis zweimal wöchentlich anrücken, ähnlich wie donnerstags auf der Platte Heide. Womöglich könne ein Laden auch genossenschaftlich organisiert werden. In jedem Fall solle die Stadt hier eine Gründung unterstützen, bekam der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt zu hören.

Arlt hatte Birgit Rindel aus der Bauverwaltung mitgebracht, Ralf Weier war als Verkehrsexperte mitgekommen, in Sachen Sicherheit war Jörg Kreutzmann, Bezirksbeamter der Polizei, mit von der Partie.

Eine Haltestelle für Elterntaxis wie in Siegen wünscht sich auch die Grundschule im Lahrfeld.
Eine Haltestelle für Elterntaxis wie in Siegen wünscht sich auch die Grundschule im Lahrfeld. © Stadt Siegen

schlug gar eine „Bürgerwache“ vor. In jedem Fall seien die Öffnungszeiten des Bringhofs zu erweitern.

Voller Laub seien der Verbindungsweg Richard-Strauß-Straße/Kalverschnack und der Weg durchs Eichenwäldchen. Auf dem Fußweg vom Lahrkreuz zum Pellenberg gefährdeten verrottete Betonpfähle mit scharfkantigen Eisenlaschen die Schulkinder auf dieser Abkürzung. Der Weg nordwestlich des Hubertus-platzes soll von gefällten Bäumen geräumt und wieder begehbar sein.

Weil Bordsteine nicht abgesenkt sind, seien Bürgersteige nicht mit Rollstühlen, City-Linern und Rollatoren befahrbar, hieß es. Im Bereich Stiftstraße/Auf der Haar werde zu schnell gefahren, was Fußgänger gefährde. Hier müssten Kontrollen her.

Damit Ältere bleiben können: Idee eines Generationenhauses

Die obere Stiftstraße Richtung Lahr solle für Fußgänger und Fahrradfahrer abgesichert und verbreitert werden. Der Lahrbach sei verwahrlost und nicht als Erholungsfläche zu erleben. Die Bank am Verbindungsweg Forsthaus und Fuchshöhle sei zu ersetzen. Und der Spielplatz an der Von-Lilien-Straße könne eine Aufwertung vertragen.

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Zu verkehrsarmen Zeiten wurde der Einsatz kleinere Busse angeregt. Eine direkte und schnellere Verbindung vom Lahrfeld zur Innenstadt wünschen sich offenbar viele.

Schnelles Internet sei weitgehend vorhanden. Doch der Funkmast im Lahrfeld sei außer Betrieb und somit keine Mobil-Verbindung möglich.

Altersgerechte Wohnungen sind auch im Lahrfeld gewünscht. So könnte es ein Generationenhaus geben, lautet eine Idee. Eine Tagespflege ist vorhanden, aber kein Seniorenheim, damit ältere Bewohner bleiben können. Und: Die einzige Hausarztpraxis sei überlastet.