Menden. Baut die Stadt ein Hallenbad selbst, oder greift sie auf eine Investoren-Lösung zurück? Daran scheiden sich in Menden derzeit die Geister.

Beim Hallenbadneubau will sich die Mendener Politik alle Möglichkeiten offen halten. Einstimmig empfahl der Sportausschuss die Ausschreibung für externe Planung auf dem Gisbert-Kranz-Platz für ein Hallenbad samt Dreifachsporthalle anzugehen. Doch die Tür für die Investorenfamilie Dirksmeier ist noch nicht zu. Bis Ende März will man konkrete Zahlen und Skizzen für einen möglichen Hallenbadbau auf dem Evidal-Gelände haben – vorausgesetzt die Stadt darf vergaberechtlich auf eine solche Investorenlösung zurückgreifen.

Bis Ende März Konkretes vorlegen

Baut die Stadt selber oder springt ein Investor für ein neues Hallenbad in die Bresche? Und darf die Stadt überhaupt auf ein solches Investoren-Angebot eingehen? Um diese Fragen drehte sich nun der Sportausschuss. „Wir haben noch nichts schwarz auf weiß gesehen“, erklärte Joachim Buß (CDU) zum Angebot der Familie Dirksmeier. Weder der Grundstückserwerb noch die Übernahme durch den Investor stehe derzeit fest. Bis Ende März räumte der Sportausschuss nun noch eine Frist ein, um Konkretes zu liefern.

Doch noch ist offen, ob die Stadt überhaupt auf ein solches Angebot eingehen darf. Vergaberechtlich müsste ein solcher Bau nämlich ausgeschrieben werden – und das womöglich europaweit. Ob die Stadt nach einem möglichen Hallenbadbau auf dem Evidal-Gelände mit einer einfachen Nutzungsüberlassung – wie sie bei beispielsweise bei Sportplätzen für Vereine üblich ist – arbeiten kann, ist unsicher. „Das vergaberechtliche Verfahren muss geklärt sein. Das ist einer der wichtigsten Punkte“, betonte FDP-Fraktionschef Stefan Weige.

Rat soll Thema an sich ziehen

Abseits dieser Frage besteht Einigkeit, nicht noch mehr Zeit ins Land gehen zu lassen. Parallel soll ein Planungsbüro die bisherigen Überlegungen von Sport- und Schulausschuss auf dem Gisbert-Kranz-Platz vorantreiben. „Wir müssen sagen, in welche Richtung das Pferd läuft. Dafür brauchen wir einen festen Ort, an dem wir planen können“, merkte Sebastian Meisterjahn (SPD) dazu an.

Angesichts der städtebaulichen Bedeutung und des zu erwartenden Investitionsvolumens – die Rede war von schätzungsweise 20 bis 30 Millionen Euro – soll der Rat die Zuständigkeit für das Thema an sich ziehen, da es die „Kompetenz der Ausschüsse“ übersteige, so Weige.