Menden. Dank Fördermitteln in Höhe von 4,4 Millionen Euro sollen in Menden bald weitere 1650 Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden.

Die Stadtverwaltung spricht von einem entscheidenden Durchbruch, nachdem der Märkische Kreis einen Förderbescheid des Landes über 28,1 Millionen Euro für den Breitbandausbau erhalten hat. „Wir sind kurz vor dem Sprung über die Ziellinie“, erklärt der Breitbandbeauftragte der Stadt Menden, Frank Wagenbach. Wenige Wochen zuvor hatte bereits der Bund 30,2 Millionen Euro für den Glasfaserausbau in unterversorgten Wohngebieten zur Verfügung gestellt. Für Menden stehen somit für den Ausbau rund 4,4 Millionen Euro an Fördermitteln bereit, die zur Hälfte von Bund und Land getragen werden.

Was jetzt umgesetzt wird

Mit den Fördergeldern soll der Breitbandausbau von zusammenhängenden Wohngebieten, die bislang unterversorgt waren, gefördert werden. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung wurden diese Gebiete für Menden herausgearbeitet und die Förderung beantragt. „Für Menden bedeutet das, dass jeder Haushalt erst einmal mit schnellem Internet versorgt sein wird. Das ist der entscheidende Durchbruch auf dem Weg zum Vollausbau“, erläutert Frank Wagenbach. Bis Ende 2020 sollen in Menden 1174 Adresspunkte mit 1650 Haushalten mit schnellem Internet versorgt werden. Glasfaserleitungen werden bis in die Häuser gelegt.

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Insgesamt sind es im Märkischen Kreis 44.600 Haushalte, die angeschlossen werden sollen. Hinzu kommen Grund- und weiterführende Schulen. Für Menden kommt der Eigenanteil – zehn Prozent der Gesamtsumme – nicht zum Tragen, da die Stadt immer noch im Stärkungspakt Stadtfinanzen des Landes ist. „Dank der guten Zusammenarbeit der kreisangehörigen Kommunen mit dem Breitbandbeauftragten des Märkischen Kreises, Herrn Rudsinski, wird nun die Infrastruktur und Versorgungssituation der Wohnlagen, der Gewerbegebiete und der Schulen in Menden erheblich verbessert“, betont der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt.

Höchste Fördersumme

Nach der Vertragsunterschrift mit den zukünftigen Netzbetreibern im Januar 2020 sollen zügig die Förderflächen, die Ausbaupläne und weitere wichtige Informationen zum Glasfaserausbau veröffentlicht werden. Geplant ist auch eine Webseite.

Zusammen mit dem kommunalen Eigenanteil fließen bis zum Ende des Jahres 2022 rund 60,45 Millionen Euro in den Breitbandausbau. Es sei die höchste Fördersumme, die der Märkische Kreis je bekommen hat, betont Landrat Thomas Gemke.

Wer mit einem Ausbau rechnen kann und wann genau, wird im Januar feststehen und bekannt gegeben. Auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite mit zusätzlichen Karten werden dann die häufigsten Fragen beantwortet. Zudem soll es mehrere Informationsveranstaltungen vor Ort geben sowie Anschreiben an die Immobilien-Eigentümer.

Was noch folgen soll

Die Fördergelder werden für den so genannten „3. Call“ (Aufruf) für unterversorgte Gebiete zur Verfügung gestellt. Bereits jetzt ist der Förderantrag für den „6. Call“ auf den Weg gebracht worden. Hierbei geht es um die Förderung von Anschlüssen so genannter „weißer Flecken“, also Einzelhäusern außerhalb größerer Ortschaften, die bislang nicht berücksichtigt werden konnten. Die Fördermittel sind beantragt, im nächsten Jahr soll die europaweite Ausschreibung gestartet werden.

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In Menden wären es noch 1220 Adressen, die angeschlossen werden sollen: 834 Privatadressen, sechs Schulen und 380 Gewerbeadressen, rechnet Stadtsprecher Johannes Ehrlich vor. Besonders erfreulich dabei sei, dass dann auch alle Schulen, egal ob Grund- oder weiterführende Schulen, einen Gigabitanschluss haben werden, erklärt Wagenbach.

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