Lendringsen. Bronze gewonnen: Das Café Molitor im Mendener Stadtteil Lendringsen zählt zu den beliebtesten in Südwestfalen.
Lebkuchenhäuser, Pralinen in Form eines Bauhelms, Buttercremetorten und Marmeladen. Wer einen süßen Zahn hat, ist in der Konditorei Molitor genau richtig. Seit 77 Jahren gibt es das Café – zuletzt war das 75-jährige Bestehen ein Grund zum Feiern, nun hat Familie Molitor einen weiteren Anlass, um gemeinsam eine große Torte anzuschneiden: Denn die Konditorei zählt zu den beliebtesten in Südwestfalen. Die Zeitschrift Westfalium hat eine Umfrage gestartet: „Wir suchen die Westfälische Konditorei des Jahres“ – und bis zum 3. Oktober konnte abgestimmt werden. Café Molitor hat Bronze geholt.
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15 Konditoreien haben an dem Wettbewerb teilgenommen. „Viele Kunden kamen zu uns und sagten uns, dass sie die Daumen drücken, das war wirklich lieb“, sagt Brigitte Molitor. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wilhelm Molitor (Spitzname: Wilm) betreibt die 55-Jährige seit 2002 das Lendringser Café.
Exklusive Kundenwünsche
„Wir versuchen, auf jeden Kundenwunsch individuell einzugehen“, erklärt Brigitte Molitor. Meist werde bei etwas komplizierteren Kuchen oder Torten vorgebacken. „Die Kunden können sich dann das Werk anschauen und probieren.“ Sie erzählt von einem Kunden, der einen ganz speziellen Wunsch hatte: „Der Kunde kam kurz vorm Wochenende und sagte, dass er sogenannte „Crowns“ (typisch englische Brötchen) haben möchte. Sowas haben wir noch nie gebacken“, sagt die Konditoreifachverkäuferin und schmunzelt. Doch das habe sie nicht davon abgehalten, die Crowns auszuprobieren. Eine der Mitarbeiterinnen suchte ein Rezept raus und gemeinsam ging es dann ans Backen. „Nachdem wir fertig waren, kam der Kunde erneut zu uns und probierte die englischen Brötchen.“ Er sei sehr zufrieden gewesen und wollte die Crowns fürs Wochenende haben, allerdings fehlte ihm ein wenig Zucker. „Also backten wir erneut – diesmal mit mehr Zucker. Der junge Herr holte die Crowns dann am Freitag ab und war mehr als zufrieden, das freute uns natürlich umso mehr“, sagt die 55-Jährige und wirkt schon ein wenig stolz.
Lange Familientradition
Die Konditorei Molitor wurde 1942 eröffnet. Bis heute ist es eine Familientradition. Damals eröffnet von Wilhelm Molitors Großvater, der bereits im Jahr 1945 verstarb, wurde es danach von seinem Vater weitergeführt. Nach dessen Tod betrieb Wilhelm Molitors Mutter das Café, bis es schließlich von seiner Ehefrau und ihm übernommen wurde.
Einzigartig und atmosphärisch
Die Konditorei hat insgesamt sechs Mitarbeiter und bildet auch regelmäßig Menschen aus. Der Laden in Lendringsen ist der einzige Standort des Cafés; doch damit sind alle sehr zufrieden. „Wir sind einzigartig, ich denke, dass die familiäre Atmosphäre viel ausmacht“, sagt Brigitte Molitor. Es gebe nicht nur zahlreiche Stammkunden, sondern auch immer mehr junge Menschen, die zu Gast sind.
Auch die Flexibilität der Mitarbeiter, die Offenheit und das kundenorientierte Arbeiten seien Gründe, die zum Erfolg führen. „Wir sind immer bereit, neue Sachen auszuprobieren.“ Zuletzt haben alle gemeinsam neue Pralinen entworfen – die gibt es in Form eines Kuchens oder in Form eines Bauhelms zu kaufen. Die Konditorei bietet ebenfalls an, dass Bestellungen vorbeigebracht werden können.
Café Molitor
Die Adresse ist: Lendringser Hauptstraße 47.
Die Konditorei hat immer dienstags bis freitags von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Samstag von 9 Uhr bis 16.30 Uhr und sonntags, wie auch feiertags, von 10 Uhr bis 18 Uhr.
Achtung: Am Montag ist Ruhetag. Telefonisch ist das Café unter 02373/81128 zu erreichen.
Im Januar folgt dann die große Siegerehrung, wann und wo genau ist jedoch noch nicht klar. Das Team freut sich auf das kommende Jahr und auf viele neue Ideen, die in die Tat umgesetzt werden sollen. „Außerdem sind wir dankbar für die Unterstützung unserer Kunden, ohne die hätten wir bestimmt nicht Bronze geholt“, sagt die 55-Jährige.