Vom Landtagssitz in den Chefsessel des Kreishauses? Der CDU-Abgeordnete Marco Voge soll Gemke-Nachfolger werden. Thomas Hagemann kommentiert.

Mit der Landrats-Kandidatur von Marco Voge ist der märkischen CDU fraglos ein Coup gelungen: Voge ist jung, agil, bodenständig und hat sich als Landtagsabgeordneter nicht nur um „sein“ Balve gekümmert. Voge wird aber erklären müssen, warum er als direkt gewählter Landtags-Abgeordneter nicht einmal die erste Periode durchziehen will, dem Wählerauftrag also nicht in Gänze nachkommt. Die Antwort dürfte indes leicht fallen: „Ackern für die Region“ kann man als Landrat direkter und wirksamer als von Düsseldorf aus. Dass aber die Union ihren amtierenden MdL nach der Landrats-Bewerbung fragen musste, zeigt zugleich, wie dünn die Personaldecke an der Spitze der MK-CDU geworden ist. Das interne Rennen um die nächste heimische Landtagskandidatur ist ungeachtet dessen ab sofort eröffnet.

SPD-Widersacher hat es schwer

Zwischen Voge und dem Kreishaus liegen derweil noch die Nominierung im März und die Wahl im September. Im Wahlkampf kann viel passieren, allerdings muss Voge seinen weithin unbekannten SPD-Widersacher im Pensionsalter nach heutigem Stand nicht fürchten. Gibt es unterwegs keine Überraschungen, dann müssten andere Parteien schon einen märkischen Obama aufbieten, um den Landrat Voge noch zu verhindern.