Menden. Brudermeister (50) tritt auf Nominierungs-Versammlung zur Bürgermeisterwahl am 12. November gegen den Beigeordneten Sebastian Arlt an.

Die nächste Überraschung im Rennen um den Chefsessel im Mendener Rathaus ist perfekt: Der Mendener Frank Westhoff, in der Stadt bislang vor allem aus dem heimischen Schützenwesen bekannt, will Bürgermeister werden und für die CDU antreten. Zunächst aber tritt er in Konkurrenz zum Ersten Beigeordneten Sebastian Arlt, der vom Stadtverbandsvorstand der Mendener CDU und damit von allen Parteispitzen vor Monaten einstimmig als Kandidat vorgeschlagen worden war. Die Mitglieder der Union haben auf dem Nominierungs-Parteitag am Donnerstag nächster Woche damit eine echte Wahl. Bislang war Arlt der einzige Bewerber um die Nominierung.

In keine Schublade zu stecken

Frank Westhoff ist 50 Jahre alt, seit fünf Jahren Mitglied der Mendener CDU, politisch aber ein eher unbeschriebenes Blatt. „Ich bin da völlig unbedarft, aber das sehe ich als Vorteil, weil man in keine Schublade gesteckt werden kann“, erklärte er auf Anfrage der WP. Die Rolle des Bürgermeisters sehe er in erster Linie als „Sprachrohr der Bürgerschaft, die ihn gewählt hat“. Zugleich habe sich ein Verwaltungschef auch vor die Beschäftigten der Verwaltung zu stellen. Als wichtige Ziele nennt Westhoff „das Zusammengehörigkeitsgefühl im Stadtrat wieder herzustellen und die Parteischarmützel durch gute Moderation einzudämmen“. In der Sache gelte es die Innenstadt über das Einzelhandelskonzept zu beleben und große, wichtige Projekte wie die Kaufland-Erweiterung voranzubringen.

Wichtige Rolle nach Schützenfest-Unglück ausgefüllt

Der verheiratete Vater eines Kindes war langjähriger Brudermeister der Schützenbruderschaft St. Hubertus Menden-Nord. In dieser Eigenschaft hatte er auch das furchtbare Schützenfest-Unglück vor zehn Jahren mit drei Toten und 50 Schwerverletzten an verantwortlicher Stelle zu bewältigen. Die Art und Weise, in der er dies handhabte, brachte ihm hohe Anerkennung ein. Heute ist Westhoff Bezirksbundesmeister der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften mit rund 2000 Mitgliedern im heimischen Bezirk. Zudem gehört er dem Pfarrgemeinderat der St. Paulus-Gemeinde im Lahrfeld an.

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Seine Kandidatur zur Nominierung habe er erst in der letzten Woche gegenüber der Wahlkampfleitung der CDU erklärt, berichtet Westhoff: „Es gab in meinem Umfeld viele Stimmen, und nicht nur aus dem Schützenwesen, die mich zum Antreten ermutigt haben. Dazu habe ich mich dann entschlossen.“

Viele Freundschaften im Schützenwesen

Er selbst habe mit der Idee geliebäugelt, seit klar wurde, dass Amtsinhaber Martin Wächter nicht weitermachen will. Jetzt, da die Bewerbung steht, setzt Westhoff auf „die Schützen als mein Pfund in der Bevölkerung“ Zwar seien die Vereine und Bruderschaften politisch völlig unabhängig, doch pflege er hier zahlreiche, über Jahrzehnte gewachsene Freundschaften.

Risiko in Kauf genommen

Dass er als Angestellter eines heimischen Großhandels für Schreiner- und Bauholzbedarf im Fall einer Wahl zum Bürgermeister auch beruflich ein Risiko eingehe, sei ihm bewusst, sagt Frank Westhoff. Beamte, auch Wahlbeamte wie Arlt, können nach einer Niederlage bei der folgenden Bürgermeisterwahl – oder einem zwischenzeitlichen Rücktritt aus politischen Gründen – wieder in den öffentlichen Dienst zurückkehren. „Da gehe ich sicher ein höheres Risiko ein.“ Doch vorerst gelte es die Hürde der Nominierung zu überwinden.

Weitere Kandidaturen sind möglich

Noch immer wäre eine Erweiterung des Kandidatenkreises denkbar: Grundsätzlich können sich Bewerberinnen und Bewerber noch bis zur CDU-Versammlung melden. Sie findet am 12. Dezember um 19 Uhr im Haus Oberkampf statt.

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