Menden. Für den Mitarbeiter in Mendens erstem CBD-Shop, Daniel Brückel, ist es eine Art Wundermittel. Doch wie kommt CBD bei anderen Menschen an?

Ein großes Plakat mit einer Cannabis-Pflanze ziert das Schaufenster. Beim Durchgucken sind viele bunte Farben zu sehen. Auf der Fensterbank stehen mehr als zehn verschiedene Wasserpfeifen, in Totenkopfform, in rot, blau oder mehrfarbig. Auch die Größen variieren. Gleich dahinter stehen Regale und Vitrinen mit bunten Liquids, verschiedenen Ölen und sogenannten Sticks. „Häufig macht das Plakat die Menschen skeptisch“, sagt Daniel Brückel, Mitarbeiter in Mendens erstem CBD-Shop. Der CBD-Shop, der vor einer Woche eröffnet hat, bietet Kunden eine große Auswahl an Produkten mit dem legalen Wirkstoff Cannabidiol.

Ein älterer Mann, um die 60 Jahre, betritt das Geschäft. Er nimmt eine kleine Wasserpfeife in die Hand. Mit den Worten: Können Sie mir mal erklären, was das ist, stellt er die so genannte Bong auf den Tresen an der Kasse. Daniel Brückel schmunzelt und erklärt danach, dass er die Situation häufig erlebt. „Viele Menschen möchten wissen, was genau CBD ist, warum es nicht illegal ist, und was es für Wirkungen hat. „Ich erkläre das immer gerne“, sagt er. CBD sei keine berauschende Droge, sagt Brückel weiter und spricht dabei aus eigener Erfahrung. „Vor sieben Jahren habe ich CBD entdeckt – es hat mein Leben völlig verändert.“

Seine Geschichte

Innerhalb von Sekunden kann sich das Leben ändern – diese Erfahrung musste auch Daniel Brückel machen. 2011 hatte er einen schweren Autounfall. „Ich habe mich und mein Leben abgeschrieben“, sagt er nachdenklich und fügt hinzu „bis ich CBD entdeckt habe, damit habe ich wirklich gelernt, das Leben wieder zu lieben.“ Zahlreiche Eingriffe, eine Rückenprothese, Reha, Gymnastik und vieles mehr liegen hinter ihm. Gegen die Schmerzen bekam er über einen langen Zeitraum Schmerzmittel wie Morphium und Tilidin verschrieben. „Diese Schmerzmittel hauen einen richtig weg, ich hatte danach nie Lust, noch irgendetwas zu unternehmen“, sagt Brückel.

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Er habe sich ein CBD-Öl von seinem Arzt verschreiben lassen, nachdem er von dem legalen Produkt erfahren hat. „Schon nach einer Woche verspürte ich eine Wirkung, ich habe endlich wieder gut geschlafen.“ Daniel Brückel berichtet, dass er wieder Lust und Motivation finde, am Leben teilzunehmen. „Vor allem der Aspekt, dass ich wieder aktiv am Berufsleben teilnehmen kann, ist sehr wichtig für mich“, sagt er mit einer freudigen Stimme. Heutzutage kann er sich wieder bewegen, ohne dabei wahnsinnige Schmerzen zu verspüren.

Die Kunden

Doch längst nicht alle Menschen sind so überzeugt von Cannabidiol (kurz: CBD) wie Daniel Brückel. Immer wieder gibt es auch Skepsis und Kritik gegenüber CBD. Zwar soll es eine entzündungshemmende, entkrampfende und angstlösende Wirkung haben, aber wie bei vielen Präparaten wirkt auch CBD auf jeden Menschen anders, das bestätigt auch der Inhaber, Bernd Kampmann. Eins ist jedoch klar: Der Shop „Green Gates“ ist voll. Immer wieder kommen Kunden herein, um sich zu informieren oder Produkte zu kaufen.

Der 18-jährige Casey Jo findet es toll, dass es so einen Shop jetzt auch in Menden gibt. „Ich selbst nehme CBD nicht. Meiner Meinung nach sollten das Menschen konsumieren, die es auch brauchen“, sagt er. Casey Jo betont auch, dass er in dem Geschäft ausgiebig über Cannabidiol informiert wurde und es in seinen Augen nichts mit dem berauschendem THC (Tetrahydrocannabinol) aus der Cannabispflanze zu tun hat. Auch der 19-jährige Andre Albus ist Kunde bei Green Gates. „Seit circa drei Monate trinke ich CBD-Tee“, berichtet er. Albus leidet unter Panik-Attacken. Seitdem er den Tee trinke, seien seine Panik-Attacken extrem zurückgegangen.

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