Barge. Beim Drachenfest auf dem Segelflugplatz in Barge ist der Blick fast immer gen Himmel gerichtet – dort gab es viele bunte Fluggeräte zu bestaunen.

Wenn der Himmel über Barge bunt wird, dann ist wieder Drachenfest auf dem Segelflugplatz. Für die bunten Fluggeräte blies das Wochenende über ein ausreichender Wind. Und überhaupt blieb das Wetter besser als erwartet.

Der Blick ist fast immer in den Himmel gerichtet. Etwa als am Sonntagmittag einige Drachenfreunde mit Organisator Christopher Wilser angeregt über das mögliche Wetter für die kommenden Stunden spekulieren. Kommt noch der im Wetterbericht so ausgiebig angedrohte Regen? Zunächst bleibt es bei einem kurzen Schauer.

Nachtflugshow
Nachtflugshow © Alexander Lück

Vor allem aber geht der Blick bei wirklich allen nach oben, um die schönen und farbenfrohen Fluggeräte zu bestaunen, die sich wieder auf der großen Wiese das Wochenende über ausgebreitet haben. Da sind Spinnen, Fische, Kraken, Vögel, Frösche oder Dinosaurier.

Oder auch eine Schüssel. Denn nichts anderes heißt ja Bowl aus dem Englischen übersetzt. Und so nennt sich das Fluggerät, welches Nadine Köhler gerade aufbaut. Ein für den Laien verwirrendes Gestrüpp aus Seilen trägt die runde Konstruktion mit den bunten Kegeln darauf. Einer der ganz jungen Besucher des Drachenfestes läuft fast in die Seilkonstruktion. Nadine Köhler kann das gerade noch rechtzeitig verhindern.

Beeindruckende Größe

Und mit der nächsten Böe hebt die Bowl auch tatsächlich ab. Ihre sechs Meter im Durchmesser wirken schon ziemlich beeindruckend zwischen all den anderen, deutlich kleineren Drachen. Das wirklich große Gerät muss allerdings im Hänger bleiben. Eine Bowl mit 20 Metern Durchmessern, also noch mehr als dreimal so groß und gestaltet als eine Spinne, die mitten in ihrem Netz sitzt. Diese kann nämlich nur recht wenig Wind vertragen.

Flieger und Drachenfans

Drachenfreunde sind eine große Familie, aber auch über große Distanzen verteilt. Der Drachenclub Paderborn, in Barge stark vertreten, hat Mitglieder von der Nordseeküste bis Italien.

Gastgeber und auch für das Drumherum beim Fest zuständig ist die Luftsportgruppe Menden.

Und der Wind geht eigentlich ganz gut an beiden Tagen des Drachenfestes. Hatten alle die Drachenfreunde - ob nun die gut 100 Dauerteilnehmer aus allen Himmelsrichtungen oder die Tagesbesucher aus der Region - auch immer wieder schon mal mit Flauten zu kämpfen, wehte es nun hinreichend.

Drachenflug in der Dunkelheit

„Wir können heute Abend auf jeden Fall fliegen“, sagte am Samstag, als es langsam dunkel wurde, Diethelm Meyer zu den Wetterverhältnissen. Er moderierte die dann folgende Nachtflugshow. Auf jedem Drachenfest in Barge ist diese ein stimmungsvoller Höhepunkt im Programm.

Ob nun mit reflektierendem Material, welches dann von unten aus angestrahlt oder mit LED-Technik am Drachen selbst. Der Himmel über dem Flugplatz leuchtete für die vielen hundert Besucher. Gerade die kleinsten brachten bei leuchtenden Spinnen oder Aliens immer wieder ein beeindrucktes „Wow“ hervor. Weil es nicht ganz so stark aus dem Himmel pustete, mussten manche der Drachenenthusiasten, die ihre große Fluggeräte präsentierten, mit den Seilen in der Hand doch einen Schritt schneller gehen.

Mitorganisator Christopher Wilser, der in Fröndenberg lebt und deshalb auch wegen der räumlichen Nähe zum Veranstaltungsort für alle Fragen rund um die Fluggeräte und die Abstimmung mit den Hausherren von der Luftsportgruppe zuständig ist, war zufrieden, zog am Sonntagmittag ein erstes Fazit: „Am Samstag hatten wir ziemlich viele Besucher.“