Menden. Greta lässt grüßen: Gleich drei Anträge zum Umwelt- und Klimaschutz liegen den Mendener Politikern in nächster Zeit zur Beratung vor.
Die Rettung von Straßenbäumen, Insektenarten und des Weltklimas: Gleich mit drei Anträgen zum Schutz von Klima und Umwelt in Menden befassen sich politische Gremien in der nächsten Zeit.
Grüne: Wasser für Straßenbäume
Die Mendener Grünen fordern einen Aktionsplan zum Erhalt der Straßenbäume bei künftigen Trockenperioden. Dies, nachdem im Stadtgebiet inzwischen zahlreiche Straßenbäume eingekürzt oder gar entnommen werden mussten, weil sie Äste abwerfen – wie etwa die Ulme an Roths Büdeken – nicht mehr standsicher oder in der Sommerhitze abgestorben sind. Dann muss die Stadt zur Gefahrenabwehr und Verkehrssicherung drastische Maßnahmen ergreifen, oftmals zum Entsetzen der Anlieger. In den beiden letzten Sommern hatte das Rathaus während der Hitzeperioden bekanntlich alle Anwohner in Menden darum gebeten, den Straßenbäumen vor ihrer Haustür mit einigen Eimern voller Wasser über die schlimmsten Dürrephasen zu helfen. Gerade Bäume an den Straßen leiden wegen der umgebenden Versiegelung des Bodens und der Wärmeabstrahlung des Asphalts besonders. Wie das verstärkte zusätzliche Wässern effektiv und wirtschaftlich vonstatten gehen kann, will nun Grünen-Ratsherr Andreas Salmen von der Stadtverwaltung wissen.
Bürger für Insektenschutz
Drei Bürgerinnen haben zudem einen Antrag zum Insektenschutz in Menden unterzeichnet. Sie stellen sechs Forderungen auf. Die Stadt antwortet auf jede einzelne – und stellt überwiegend fest, dass die Antragstellerinnen
25 Prozent der Fläche von städtischen Grün- und Parkflächen sollen in Blühinseln mit heimischen Wildblumenmischungen verwandelt werden. Hierzu sagt die Stadtverwaltung, dass sie heute schon naturnahe Pflege betreibt. Umgesetzt würden die Forderungen der Bürgerinnen auf den Grünflächen Rüthersbach und Teckloh, im Wannebachtal, an der altenn Stadtgärtnerei, im Klostergarten am Ex-HGG sowie Ausgleichsflächen mit Grünlandanteil an Abtissenkamp, Stabelwerth, Dornloh und Lütgenschlae.
Bei der Grünanlagenpflege soll vollständig auf Pestizide verzichtet werden. Auch hierzu erklärt die Stadt, dass sie längst keine Pestizide mehr einsetzt. Einzige Ausnahme: die Bekämpfung einzelner Herkulesstauden in Gefahrenbereichen.
Städtische Wiesenflächen sollen nur einmal pro Jahr gemäht, das Mähgut zur Kompostierung oder Heubereitung abgeräumt werden. Antwort der Stadt: Große Ausgleichsflächen würden schon heute von Landwirten gemäht und abgeräumt, bei kleineren sei das zu aufwändig.
Bebauungspläne sollen festschreiben, dass neue Flachdächer zu begrünen und Schottergärten verboten sind. Die Stadt sagt dazu: Die Projektgruppe „Klimagerechtes Bauen und Sanieren“ untersucht gerade, welche Festsetzungsmöglichkeiten für den Klimaschutz in Bebauungsplänen bestehen. Allerdings seien damit auch massive Eingriffe in Privateigentum verbunden. Das mache pauschale Festsetzungen angreifbarer als Einzelfall-Entscheidungen.
Im Umfeld von Grünflächen und Gewässern wird nachts die Beleuchtung vermindert. Hier sieht die Stadt eine Kollision mit dem Sicherheitsbedürfnis vieler Menschen. Geklärt werden könne aber, ob in wenig genutzten Bereichen die Straßenlaternen nur aufleuchten, wenn ein Bewegungsmelder Verkehr anzeigt.
Mendener Umweltpolitiker sollen eine lst-Analyse zum lnsektenschutz erstellen und Konzepte erarbeiten, wie Insekten und Artenvielfalt noch besser zu schützen sind. Hierzu führt die Verwaltung eine lange Liste bereits umgesetzter Maßnahmen auf. Sie verweist abschließend aber auch darauf, dass es keine einheitliche Zuständigkeit für alle städtischen Grünflächen gibt. Das gelte von daher auch für die Vorgehensweise bei deren Pflege und Ausstattung.
Linke: Klimaschutzkonzept erneuern
Der dritte Antrag zum Umwelt- und Klimaschutz stammt von der Partei Die Linke. Deren Fraktionsvorsitzendem Thomas Thiesmann geht es um die Fortführung des lntegrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept für die Stadt Menden, das im Dezember 2013 verabschiedet wurde und im kommenden Jahr ausläuft. Die Linke will erreichen, dass die bisherige Umsetzung mit Erfolgen und Misserfolgen aufgelistet wird. Dann soll das Konzept fortgeschrieben werden, wobei die Anstrengungen intensiviert werden sollen.
So soll die Stadt künftig einen jährlichen Bericht zur CO2-Vermeidung abgeben. Die Politik soll sich dazu verpflichten, in allen Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima sowie dieökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.