Menden. Um ihr Taschengeld aufzubessern, jobben zahlreiche junge Mendener neben Schule und Studium. Der richtige Nebenjob will gut gewählt sein.

Neben der Schule oder dem Studium noch ein paar Euro dazuverdienen, kann richtig harte Arbeit sein. Die Junge-WP-Reporter haben ihre Erfahrungen zusammengetragen.

Der Nachhilfeprofi

Wenn es darum geht, mein monatliches Geld aufzustocken, habe ich schon immer eher klischeehafte Methoden gewählt: Ich habe eine Zeit lang Zeitungen ausgetragen und aktuell gebe ich Nachhilfe. Vor allem Letzteres ist eine gute Möglichkeit – man kann selbst verhandeln oder bestimmen, wie viel Geld man pro Stunde bekommt und wie man die Sache angeht.

Es ist spannend, anderen Familien zu begegnen und die verschiedenen Möglichkeiten auszuschöpfen, mit denen man einem Kind etwas beibringen kann. Aktuell helfe ich zwei Kindern, die aus dem Vietnam kommen, dabei, ihr Deutsch zu verbessern – da sind interkulturelle Erfahrungen mit auf dem Lehrplan. Umso besser, wenn die Noten sich hinterher zum Positiven ändern und man nicht nur auf das Kind, sondern auch auf sich selbst stolz sein kann.

Viele Unternehmen suchen ihre Kräfte über solche Aushänge.
Viele Unternehmen suchen ihre Kräfte über solche Aushänge. © dpa | Stefan Sauer

Da lohnt es sich gleich doppelt. Als ich das erste Mal vor sieben Jahren Nachhilfe gegeben habe, wurde das Ganze über Facebook gemanagt: In einer Mendener Gruppe hatte eine Frau nach einem Nachhilfelehrer gesucht. Nachdem ich sie daraufhin angeschrieben habe, haben wir uns bald auf ein Treffen geeinigt und dann war die Sache schon geregelt. Dieses Jahr wurde ich von einer Bekannten auf einen Aushang in einem Schaufenster aufmerksam gemacht; da musste ich dann tatsächlich ein Telefonat führen. Aber auch da war dann die Abfolge die gleiche: ein kurzes Treffen, um sich kennenzulernen, eine Absprache des Preises und der Zeit und los kann es gehen. Kleiner Tipp: Auch in der Zeitung gibt es oft genug Gesuche nach einer Nachhilfelehrerin!

Die Stelle als Zeitungsausträgerin hatte mir damals ein Freund empfohlen. Er selbst macht das auch heute noch, allerdings für eine andere Zeitung. Der Vorteil ist natürlich die viele Bewegung, die man beim Austragen hat. Man muss sich bewusst sein, dass man bei jedem Wetter unterwegs ist und dass die Strecken es teilweise echt in sich haben können. Es gibt verschiedene Uhrzeiten, zu denen man als Zeitungsausträger arbeiten kann: Bei Tageszeitungen jeden Tag in den frühen Morgenstunden oder beim Stadtspiegel zweimal die Woche. Ich hatte damals ein Gebiet freitagabends und eines dann samstags.

Doch die vielen Annoncen, die in der Regel in der Zeitung erscheinen, bieten einen guten Überblick, mit dem man dann entsprechend planen kann. Im Grunde gibt es viele Nebenjobs, die man sich anschauen kann. Das Wichtigste ist, dass man sich selbst dafür geeignet findet und dass er gut ins Leben passt. Natürlich ist jegliche Arbeit mit einem gewissen Stress verbunden, der sollte aber auch dem angepasst sein, was man am Ende herausbekommt.

Die ersten Schritte

Ich habe erst seit kurzem angefangen, mich über Minijobs zu informieren und wollte auch schon länger ein bisschen Geld nebenbei dazu verdienen.

Schon während der Schulzeit können sich junge Mendener als Nachhilfelehrer etwas dazuverdienen.
Schon während der Schulzeit können sich junge Mendener als Nachhilfelehrer etwas dazuverdienen. © dpa | Gero Breloer

Als ich dann vor ein paar Wochen mit meinem Bruder zusammen Läden abgeklappert habe, sind wir irgendwann bei einem Catering-Service gelandet. Durch Zufall war auch grade die Chefin im Geschäft, die uns prompt auf die Probe stellte, denn um unsere Spontanität zu testen, fragte sie uns, ob wir sofort zu einer Hochzeit kommen und Gläser waschen könnten. Dazu sagte sie uns noch, dass das Probearbeit wäre, aber wenn wir uns gut anstellen würden, auch Geld dafür bekämen.

Also sind mein Bruder und ich direkt zur besagten Hochzeit gefahren und haben überall mitgeholfen, wo wir grade gebraucht wurden. Wir blieben bis in die Nacht und es war auch sehr anstrengend. Doch es hat sich gelohnt, denn als die Chefin gesehen hatte, wie fleißig wir waren, garantierte sie uns Geld für die Arbeit, die wir gemacht haben. Seitdem haben mein Bruder und ich schon ein bisschen öfter zwischendurch ausgeholfen, zum Beispiel beim Aufbau einer Gartenparty oder beim Aufräumen nach der erwähnten Hochzeit am nächsten Tag.

Die Arbeit bei einem Catering-Service ist echt nicht ohne, aber die Leute sind alle nett, man kommt in Kontakt mit Kunden und man macht das alles nicht, wie bei einem Praktikum, umsonst.

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