Menden. Für das Kunstfest Passagen wurden nun doch weniger Tickets verkauft als von den Veranstaltern zunächst angenommen. Auslastung unter 50 Prozent.

Die Bilanz für das Kunstfest Passagen fällt nun doch etwas schlechter aus, als zunächst von der Stadtverwaltung und dem Förderverein des Kunstfestes angenommen. Nach der detaillierten Abrechnung wurden je Veranstaltung im Schnitt 37 Tickets von 80 maximal möglichen verkauft.

Das Kulturbüro war in einer ersten groben Schätzung zunächst von 50 verkauften Tickets je Veranstaltung ausgegangen. Damals stand aber noch die genaue Abrechnung mit dem Anbieter des Ticket-Systems aus. Diese Abrechnung wurde nun gemacht. Bei allen 17 Veranstaltungen wurden insgesamt 622 Eintrittskarten zu Preisen zwischen 10 und 22 Euro verkauft.

Städtischer Anteil steigt nicht an

Insgesamt war die zweiwöchige Veranstaltungsreihe mit Gesamtkosten von 70.000 Euro nun 20.000 Euro teurer als zunächst veranschlagt. Allerdings bleibe es beim städtischen Eigenanteil von nur 10.000 Euro, betont Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Neben 10.000 Euro Eintrittsgeld seien etwa 50.000 Euro Fördermittel oder Sponsorengelder durch den Verein eingeworben worden.

Als schwächste Veranstaltung mit großem Abstand wertet die Stadtverwaltung auch nach Auswertung aller Details das Tanzcamp. Für die beiden Aufführungen wurden nur 10 und 15 Karten verkauft. Der Workshop wurde nur von sechs Kindern besucht. Ein Positivbeispiel auf der anderen Seite sei dagegen die ausverkaufte Werther-Aufführung.

Dank an Ehrenamtliche

Aus der Mendener Politik sind unterdessen Überlegungen zu hören, das Kunstfest im kommenden Jahr gänzlich dem Förderverein als Veranstalter zu überlassen und sich als Stadt aus dem Kunstfest zurückzuziehen. So habe der Verein zwar grünes Licht zum Weiterplanen, andererseits trüge die Stadt nicht mehr das finanzielle Risiko – und müsse sich auch nicht mehr dem Vorwurf aussetzen, selbst Veranstalter einer Elite-Kultur-Reihe zu sein, hieß es.

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Reihe von Tickets offenbar verschenkt

Auch wenn die Verkaufszahlen nicht darauf hindeuten: Bei vielen Veranstaltungen beim Kunstfest konnte man den Eindruck haben, dass die Veranstaltung nahezu ausverkauft ist. Das soll auch daran gelegen haben, dass eine Reihe Tickets verschenkt wurde. Viele Eintrittskarten seien auch an Mitglieder des Fördervereins oder an deren Freunde und Verwandte weitergegeben worden.

Ungewöhnlich wäre das nicht: Auch große Veranstalter versuchen über Gratis-Tickets oder preisreduzierte Eintrittskarten die Plätze aufzufüllen.

Auch wenn es vor dem Festival-Auftakt zu einem Konflikt zwischen einem Fördervereinsvertreter und dem Kulturbüro gekommen sein soll, bei dem der Vertreter des Fördervereins Vorwürfe gegenüber der Stadt geäußert haben soll: Wenn es Konflikte zwischen Stadt und Verein gegeben hat, sind sie offenbar ausgeräumt. Der Verein spricht von einer „harmonischen Zusammenarbeit“, und auch Ehrlich sagt: „Dank des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher ehrenamtlicher Mitglieder des Fördervereines Kunstfest Passagen und der harmonischen Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kulturbüros der Stadt Menden konnte die Gesamtveranstaltung reibungslos ablaufen.“