Menden. Die Mendener SPD sucht landesweit in NRW einen möglichen Kandidaten oder eine Kandidatin für das Bürgermeisteramt zur Wahl 2020.
Die Mendener SPD hat ihre Bürgermeister-Kandidatur öffentlich ausgeschrieben – und zwar über die „Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik“ in NRW. Dieser Zusammenschluss von Kommunalpolitikern in der SPD hat das erklärte Ziel, „sozialdemokratische Grundsätze in der Kommunalpolitik zu verwirklichen“.
Zur Kommunalwahl am Sonntag, 13. September 2020, ist per Direktwahl auch die Stelle des hauptamtlichen Mendener Bürgermeisters neu zu besetzen. Bisher gib es nur einen Namen im Ring: Die Spitzen der Mendener CDU haben nach der Absage von Amtsinhaber Martin Wächter an eine erneute Kandidatur den parteilosen Ersten Beigeordneten der Stadt Menden, Sebastian Arlt, als möglichen Nachfolgekandidaten auf den Schild gehoben.
Parteibuch nicht zwingend
Mirko Kruschinski, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Menden, will nun nicht mit aller Macht ein Eigengewächs nach vorne stellen, wie er erklärte: „Wir wollen das tun, was Unternehmer Hermann Josef Schulte und der Initiativkreis Mendener Wirtschaft angeregt haben: Wir wollen auswärtigen Sachverstand nach Menden holen." Dabei müsse die Kandidatin oder der Kandidat der Mendener SPD auch kein rotes Parteibuch haben. Ohnehin könne man sich auch vorstellen, die Kandidatur noch auf weitere Parteifüße zu stellen. Indes heißt es im Ausschreibungstext schon, dass „sozialdemokratische Grundwerte und Ziele Teil des Selbstverständnisses und Handelns“ des Bewerbers oder der Bewerberin sein sollten.
Gemeinsame Kandidatur)
Aber Kruschinski erklärte gegenüber der WP ausdrücklich auch, dass für den Fall mehrerer Bewerbungen ein Auswahl-Gremium gebildet werden könne, das neben Sozialdemokraten auch aus Vertretern anderer Parteifarben und Mendener Persönlichkeiten ohne parteiliche Bindungen bestehen könnte. Unterdessen sucht auch die CDU in anderen Parteien Unterstützung für die Kandidatur von Sebastian Arlt, stieß damit bisher allerdings auf eher reservierte Reaktionen.
SGK: Mitglieder aus 580 SPD-Fraktionen
Die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) in Nordrhein-Westfalen wurde 1972 in Düsseldorf gegründet und hat nach eigenen Angaben zur Zeit rund 10.000 Mitglieder.
Dazu zählen Mitglieder aus 580 Fraktionen der Räte, Kreistage, Bezirksvertretungen, der Landschaftsversammlungen sowie der Regionalräte.
Neben den sozialdemokratischen (Ober-)Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeistern sowie Landräten gehören zahlreiche weitere Personen, die in der öffentlichen Verwaltung ein Amt oder in der SPD eine Funktion mit kommunalpolitischem Bezug haben, der SGK NRW an.
Die SPD Menden wünscht sich laut dem Text „einen Bürgermeister mit Herz, Verstand und Rückgrat. Wir erwarten eine Führungspersönlichkeit, die die MitarbeiterInnen der Verwaltung und der städtischen Eigenbetriebe motiviert – effizient, leistungsstark, bürgernah.“ Die Verwaltung in Menden solle „ein Dienstleister im besten Sinne des Wortes werden“. Verwaltungserfahrung sei zwar gewünscht, jedoch nicht zwingend: „Oft kann ein neutraler Blick aus der freien Wirtschaft durchaus hilfreich und wünschenswert sein.“
Bewerbungen per Mail
Die SPD will bis Ende November wissen, wen sie präsentieren könnte. Die Bewerbungen sind bis dahin „vorzugweise per Mail“ an Mirko Kruschinski zu richten. Bislang liege allerdings noch keine vor.