Menden. Menden ist eine von drei Städten NRW-weit, die an einem Pilotprojekt zum außerschulischen Lernen teilnehmen. Die Konkurrenz ist groß.

Menden wird Teil des Pilotprojektes „Out of School“ des Berliner Fields Institutes. Die Hönnestadt, der Kreis Steinfurt sowie die Stadt Münster erhielten für NRW den Zuschlag. Die außerschulischen Bildungsangebote sollen mit lokalen Unternehmen in den kommenden zwei Jahren lebensnah das Thema Nachhaltigkeit vermitteln.

„Out of School“ für Grundschüler der dritten und vierten Klasse

„Out of School“ richtet sich an Grundschüler der dritten und vierten Klasse. In Menden nehmen die Albert-Schweitzer-Schule, die Josefschule und Nikolaus-Groß-Schule teil, für die Nachbarkommune Balve ist die Gemeinschaftsgrundschule St. Johannes im Boot. Jasson Jakovides vom Fields Institute beschreibt das Konzept: An festen Terminen vermittelt je ein lokales Unternehmen eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsthemen. So ist der SKFM beispielsweise beim Thema Armut dabei, für das Thema Bildung sind die Dorte-Hilleke-Bücherei sowie die Stadtbücherei Balve Ausrichter eines Besuches.

Praktische Beispiele für Nachhaltigkeit vor Ort

Das Institut stellt die erforderlichen Unterrichtsmaterialien für das jeweilige Themenfeld bereit, die Unternehmen erklären es dann anhand praktischer Beispiele vor Ort. „Wir wollen globale Themen zur Nachhaltigkeit auf die Alltagswelt der Kinder herunterbrechen“, erklärt Jakovides das Prinzip.

Stiftung der Landesregierung fördert

Projektförderin ist die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW. Die von der Landesregierung gegründete Stiftung hat den Auftrag, bürgerschaftliches Engagement und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Die Arche Noah ist BNE-Regionalzentrum, wobei BNE für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ steht, und in Menden Kooperationspartnerin des „Out-of-School“-Pilotprojektes.

„Out of School“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die 17 globalen UN-Nachhaltigkeitsziele zu vermitteln.

Zu den Themen zählen etwa: Armut, Hunger, Gesundheit, Bildung, Wasser, saubere Energie, Wirtschaft, Industrie und Klimaschutzmaßnahmen.

Dabei sollen die UN-Ziele ganz bewusst nicht im Unterricht, sondern unmittelbaren Umfeld der Kinder dargestellt, greifbarer gemacht werden. Im ersten Jahr des mit insgesamt 165.000 Euro geförderten Pilotprojektes gehe es zunächst einmal darum herauszufinden, ob das Konzept funktioniert und angenommen wird. Aus Köln und Bonn seien bereits erste Erfolge zu vermelden, so Jakovides. Bewährt sich das Angebot im Kreis Steinfurt, Münster und Menden, soll es nach Abschluss des Projektes breiter ausgerollt werden.

Auch interessant

Für die Schüler bedeutet das konkret: Einen Tag vor dem online buchbaren Besuch eines Unternehmens bereiten sie sich im Unterricht vor. Praktische Beispiele gibt es vor Ort, am Tag nach dem Besuch steht die Nachbereitung – ebenfalls mit Unterstützung des Fields Institutes – auf dem Programm. Es geht laut Jakovides vor allem darum, den Kindern Einblicke zu vermitteln, die sie sonst nicht erhalten würden; ein Blick hinter die Kulissen vor Ort. Nicht zuletzt dient das Angebot den Schulen selbst als Instrument, neue Aspekte im Unterricht direkt in Menden mit den Kindern aufgreifen zu können.

Pro Monat ein Themenschwerpunkt zur Nachhaltigkeit

Jedes Unternehmen kann die beiden Tage pro Schuljahr, an denen es seine Pforten für die Schüler öffnet, festlegen und online in einem Buchungssystem hinterlegen. Die Grundschulen können dann ganz einfach auswählen, welche Betriebe sie besuchen möchten. So soll jede Schule pro Monat zumindest einen Themenschwerpunkt zur Nachhaltigkeit erarbeiten.

Für Alexander Nickel von den Stadtwerken Menden sei gerade die umweltpolitische Bildung und die damit einhergehenden Veränderungen wichtige Themen für die Zukunft. „Wir sind ja auch ein Stückweit dem Gemeinwohl verpflichtet und wollen, dass Menden so schön bleibt wie es ist“, erklärte Nickel bei der Auftaktveranstaltung zum Pilotprojekt. Es sei aber auch wichtig, die Eltern mit einzubinden. „Wir haben sie auf dem Schirm, aber erst einmal wollen wir die Basis für das Projekt schaffen“, betonte Jakovides dazu. Yvonne Busch, Vertreterin der Entsorgungsunternehmen Lobbe und Sase, sieht in der Aktion die Möglichkeit, die Arbeit der Betriebe greifbarer zu machen.