Menden. In Menden wird sozialer Wohnraum zur Mangelware. Die Zahl der Sozialwohnungen hat sich seit dem Jahr 2000 halbiert.
Sozialwohnungen werden in der Hönnestadt immer mehr zum gefragten Gut. Rund 3000 Mendener hätten demnach Anspruch auf eine solche Wohnung. Das Problem: Es sind nur gut 2000 Wohnungen verfügbar – Tendenz sinkend.
Wohnungszahl halbiert
„Die Zahlen sprechen das aus, was wir befürchtet haben“, so Thomas Thiesmann (Linke) im Sozialausschuss. Künftig könne es sein, dass in Menden nur jeder zweite Berechtigte auch eine entsprechende Sozialwohnung bekommen könnte. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 verfügte Menden noch über 4692 Sozialwohnungen. „Insbesondere hat aus hiesiger Sicht auch die Zinsentwicklung mit dauerhaft niedrigen Zinsen dazu beigetragen, dass vermehrt öffentliche Mittel zurückgezahlt wurden. Hierdurch fällt der Status Sozialwohnraum nach Ablauf der Nachwirkfrist von zehn Jahren weg“, so die Analyse der Verwaltung. Aber auch die Bautätigkeit im Bereich Sozialwohnraum sei in der vergangenen acht Jahren stark rückläufig.
Runder Tisch mit Wohnungsbauunternehmen
„Wir müssen uns da mit den Konsequenzen auseinandersetzen“, so Thiesmann. Die Christdemokraten sehen allerdings „wenig Anreize für potenzielle Investoren“, in der Hönnestadt aktiv zu werden, so Robin Kroll (CDU). Das habe auch damit zu tun, dass Menden zu einer Kommune mit „geringer Dynamik im ländlichen Raum“ gehöre. Die Alternative, so Kroll, wäre, dass die Stadt selbst einspringt und Wohnungen baut. „Aber das ist nicht Sinn der Sache.“ Heinz Kiaulehn (SPD) machte daher den Vorschlag, Unternehmen wie die GBS zu einem runden Tisch einzuladen und Möglichkeiten auszuloten.
Für Thiesmann könne eine Quote bei Neubaugebieten eine Lösung darstellen, sagt er. So könnten Wohnungsbauunternehmen verwaltungsseitig gezwungen werden, eine gewisse Anzahl an Sozialwohnungen vorzuhalten. Ulrich Menge, Team Schule und Sport, halte ein Konzept in Absprache mit Wohnungsbauunternehmen für die Zukunft als „denkbar“.