Menden. Der neue Förderverein für die Grundschule am Malvenweg sammelt jetzt Unterschriften von Eltern. Ziel ist die Loslösung von der Anne-Frank-Schule.

Eltern der Bodelschwinghschule Platte Heide am Malvenweg sammeln derzeit Unterschriften, um eine Trennung ihres Standortes von der Anne-Frank-Schule am Papenbusch zu erreichen. Treibende Kraft dabei ist der neue Förderverein der städtischen Gemeinschaftsgrundschule für den Standort Malvenweg, der sich bereits beim Platte Heider Stadtteilfest engagierte. Ein erklärtes Ziel dieses Fördervereins ist es, den im Jahr 2011 geschlossenen Schulverbund zwischen der Bodelschwingh- und der Anne-Frank-Schule wieder aufzulösen.

„Kein Dauerzustand“

Laut dem Bodelschwingh-Förderverein sind beide Schulstandorte stark genug, um ein eigenständiges Leben zu führen. Seit langer Zeit gibt es für die beiden zwangsverbundenen Schulen keinen Rektor mehr – genau genommen seit dem Weggang von Tobias Köhle im Sommer 2017. Seinen Posten übernahm kommissarisch Anke Luther, die sich in diesem Sommer jedoch in Richtung Sümmern verabschiedete, um dort eine Grundschule zu übernehmen. Ralf Beyer, Leiter der Josefschule Menden, erklärte sich schließlich bereit, die wichtigsten verwaisten Leitungsfunktionen für die Gemeinschaftsgrundschule Platte Heide kommissarisch mit zu übernehmen. „Dies kann und soll aber kein Dauerzustand sein“, erklären Andreas Langner, Eva Schnurbus und Tanja Smolenski für den Bodelschwingh-Förderverein. Alle Versuche, für den Schulverbund einen neuen Rektor zu finden, seien fehlgeschlagen – „was bei der erheblich höheren Arbeitsbelastung, die mit diesem Doppelamt verbunden ist, auch nicht verwundert“, meinen sie.

Gegenläufige Forderungen

In der Elternschaft der ehemaligen Bodelschwinghschule gebe es „sehr starke Strömungen“, die dieser Schule wieder ein eigenständiges Schulleben mit einer motivierten Lehrerschaft und einem eigenen Schulleitung ermöglichen wollten. Es bestehe auch ein guter Kontakt zum Förderverein der ehemaligen Anne-Frank-Schule. Auch in der Elternschaft dieses Schulstandortes würde man eine Trennung sehr begrüßen, um besser auf die Kinder und die vielleicht vorhandenen Sorgen und Probleme eingehen zu können, sagen die Eltern vom Malvenweg. Allerdings hatte er erst vor kurzem eine Eltern-Vollversammlung gegeben. Als deren Ergebnis wurde der Wunsch nach einer Zusammenlegung der beiden Standorte verkündet – also das glatte Gegenteil der Forderung vom Malvenweg. An der Vollversammlung hatte indes nur ein Bruchteil der Elternschaften beider Standorte teilgenommen.

Protestliste für Wächter

Der Förderverein der ehemaligen Bodelschwinghschule wird seinem Anliegen jedenfalls durch eine Unterschriftenaktion weiteren Nachdruck verleihen. Die Unterschriften würden nach Abschluss der Aktion und Prüfung der Unterschriften an Bürgermeister Martin Wächter übergeben, kündigen Langner, Schnurbus und Smolenski an.

Stadt soll „Druck machen“

Der bei der Stadt für die Schulen zuständige Beigeordnete Uwe Siemonsmeier erklärte auf Anfrage dazu, dass der Bürgermeister hier von der Zuständigkeit her der falsche Ansprechpartner sei. Lehrerinnen und Lehrer, auch solche in Führungspositionen, seien Landesbedienstete.

Die Stadt sei zuständig für die Schulgebäude, somit etwa auch für die Hausmeister. Empfängerin der Unterschriftenliste müsste nach seinem Dafürhalten daher eher die Bezirksregierung in Arnsberg sein. „Das wissen wir, aber wir erwarten, dass auch die Stadt Menden den offenbar notwendigen Druck auf die Bezirksregierung macht“, sagt Eva Schnurbus.

Nur Konrektor ausgeschrieben

Die wiederum hat über das Pädagogen-Stellenportal „Stella“ aktuell eine Konrektorenstelle für die Gemeinschaftsgrundschule, also den Verbund, ausgeschrieben. Der Bewerbungsschluss am 2. September steht unmittelbar bevor. Ob und wie viele Bewerbungen dafür vorliegen, wollte Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung, auf WP-Anfrage noch nicht sagen. Auf die Frage, warum für einen so großen Schulverbund derzeit „nur“ eine Konrektoren-, nicht aber eine Schulleiterstelle ausgeschrieben ist, gab es am Freitag noch keine Antwort.

Hoffen auf Bewerber

Uwe Siemonsmeier äußerte die Hoffnung, dass sich eine geeignete Leitung mit Engagement und Erfahrung findet, die auch die besonderen Herausforderungen am Papenbusch meistern könne.