Oberrödinghausen. Noch gilt die Zuweisungsquote als übererfüllt. Die Frage ist, wie lange noch. Die Stadt bereitet sich auf neue Flüchtlinge und Asylbewerber vor.

Nach dem Aus für die Varnhagen-Dependance in Oberrödinghausen steht die weitere Nutzung des Areals bereits fest. Die Stadtverwaltung will die Räumlichkeiten für weitere Flüchtlingszuweisungen seitens der Bezirksregierung Arnsberg vorhalten. „Wir haben von der Bezirksregierung die Mitteilung erhalten, dass wir mittelfristig mit weiteren Zuweisungen zu rechnen haben“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf WP-Anfrage. Er gehe allerdings davon aus, dass dies nicht sofort erforderlich werde. Es diene vielmehr als Absicherung „für weitere Wellen“.

Menden ist über der Quote

Arbeiten notwendig

An mehreren Flüchtlingsunterkünften in der Hönnestadt werden derzeit Sanierungsarbeiten durchgeführt.

An der Bischof-Henninghaus-Straße ist ein Haus noch immer leer gezogen. Platzprobleme für die Unterbringung von Flüchtlingen gibt es laut Ehrlich derzeit nicht.

Zuletzt gab es Meldungen über die stark renovierungsbedürftige Unterkunft in der Wunne. Die Zustände der einzelnen Räume schwanken stark. In einem Badezimmer rieselt der Putz von der nackten Wand. Die dringendsten Arbeiten will die Stadt zeitnah angehen (WP berichtete).

Die Räumlichkeiten am Steinhauser Weg dienen derzeit als Standort für die Fahrradwerkstatt, die vorher im Stadtteiltreff Lendringsen untergebracht war. Das Team Integration nutze die Unterkunft zudem als Lagerräume für Möbel und Co. Allerdings rechne man derzeit nicht mit akuten Neuzuweisungen, betont Ehrlich. „Wir wollen einfach darauf zurückgreifen können“, so der Stadtsprecher. Und dafür sei es notwendig, dass man sich die alleinige Handhabe sichere. Wie bereits berichtet, wird die Varnhagen-Außenstelle des Hagener Kollegs in beidseitigem Einverständnis – der Hagener und Mendener Rat hatte jeweils einstimmig das Aus beschlossen – zum 31. Juli aufgegeben. Die Mendener Verwaltung verspricht sich, künftig besser aufgestellt zu sein. Mit welchen Zuweisungen die Hönnestadt künftig zu rechnen habe, konnte Ehrlich noch nicht sagen. Laut Bezirksregierung gibt es in Menden derzeit eine Übererfüllung der Quote. Für zugewiesene Flüchtlinge beträgt die Quote 104 Prozent, für Asylbewerber 123 Prozent, wie Pressesprecherin Anna Carla Springob auf WP-Anfrage erklärt. „Wir können aber keine seriösen Prognosen abgeben, wann wieder mit Zuweisungen zu rechnen ist“, betont Springob. Es sei ein „lebender Prozess“, bei dem eine Untererfüllung schnell wieder gegeben sei.

Wohnungsmarkt entspannt

Die Unterkunft in Oberrödinghausen solle aber explizit nicht als Ausweichstandort für die Arbeiten an der Bischof-Henninghaus-Straße dienen. „Viele Jobcenter-Kunden konnten inzwischen privaten Wohnungen zugewiesen werden“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. „Wir haben wieder Luft“, fügt er hinzu. Der Wohnungsmarkt habe sich in den vergangenen Wochen deutlich ergiebiger gezeigt als erwartet.

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