Lendringsen. Immer wieder randalieren Besucher im Lendringser Freizeitzentrum Biebertal. Doch es fehlt an Zeit und Geld, alle Schäden zu beheben.

Das Biebertal ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Hönnestadt. Gerade in den Sommermonaten schlendern Besucher besonders gern durch die Parkanlage. Es ist ein Treffpunkt für Jung und Alt. Doch Vandalismus ist während der Sommerferien ein großes Problem.

Der Naturschutz

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Eine Heckenschere surrt mitten in der Minigolfanlage am Haus Lenze. Eifrig wird das beliebte Ausflugsziel auf Vordermann gebracht. Eine Gruppe junger Menschen versammelt sich um Bahn 3. Zwei junge Mädchen düsen auf ihren Scootern über den Gehweg. Obwohl es ein Freitagmittag ist, merkt man einfach, dass das Freizeitzentrum mit Leben erfüllt ist. Besonders stolz ist Helmut Schwittay vom Förderverein über die neue Bienenweide. Die haben die Mitglieder entlang des Teichs gegenüber der Vogelvoliere angelegt. Naturschutz ist schließlich in aller Munde.

Die Schwierigkeiten

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Allerdings hat der Förderverein auf dem öffentlichen Gelände immer wieder auch mit Vandalismus zu kämpfen. „Es passiert viel“, sagt Helmut Schwittay. Mal ist es der Musikpavillon, der beschmiert oder an dem Teile der Wandverkleidung herausgerissen werden, mal sind es Bänke, die mutwillig beschädigt werden, mal sind es Flaschen, die Besucher mitten auf den Gehweg werfen. „Gerade in der Ferienzeit merkt man, dass es mehr wird“, sagt Schwittay. Zuletzt gab es einen versuchten Einbruch in die Vogelvoliere. „Irgendwas ist sowieso immer“, so der Vorsitzende des Fördervereins. Er schätze, dass der Respekt vor dem Eigentum anderer deutlich weniger geworden sei, aber auch Langeweile Vandalismus befeuere.

Die Lehnen an manchen Bänken fehlen. Vandalismus lasse sich aus Sicht des Fördervereins leider nicht vermeiden.
Die Lehnen an manchen Bänken fehlen. Vandalismus lasse sich aus Sicht des Fördervereins leider nicht vermeiden. © Tobias Schürmann

Es geht aber auch anders. Vor rund zwei Jahren hat Marcel Veneman mit seinem Unternehmen Sprühliebe für etwas Abschreckung gesorgt. Nazi-Graffiti übermalten er und einige andere mit neuen Motiven. „Seitdem haben wir Ruhe“, sagt Schwittay. Unter den Sprayern gilt: Das Taggen, also bemalen mit eigenen Schriftzeichen und Kürzeln, von bestehenden Kunstwerken ist ein Affront. Gleichwohl haben sich die Vandalen nun ein anderes Ziel gesucht. Die Bänke. Die seien in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Schmierfinken gewesen.

Die Familienfreundlichkeit

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Dabei macht das Freizeitzentrum aus Sicht Schwittays vor allem die Familienfreundlichkeit und das Miteinander aus. „Man kann hier jederzeit einkehren oder ein Picknick machen.“ Gleichzeitig ist die Voliere mit den rund 90 Sittichen, Hühnern und Co. ein echter Publikumsmagnet. Früher schon, sagt Schwittay, sei er mit seinen Kindern her gekommen. Und das hat sich auch bei jungen Familien nicht geändert. Die Aufenthaltsqualität sei einfach sehr hoch. Das spüre man vor allem beim Parkfest im vergangenen Jahr oder an der ausgebuchten Grillhütte.

Die Wünsche

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Woran es dem Förderverein laut Schwittay vor allem fehlt, ist Geld und Zeit. Die Ideen seien zweifelsohne da. Nur mangelt es an Mitteln, sie auch umzusetzen. Hinzu komme die hohe Altersstruktur im Verein selbst. „Das, was gemacht werden muss, machen wir auch“, betont der Fördervereinsvorsitzende. Die Hände seien den Ehrenamtlern aber vor allem bei den Spielgeräten gebunden. Denn die sind Sache der Stadt. Die Anschaffung muss genehmigt, Wartungs- oder Reparaturarbeiten ebenso von städtischen Mitarbeitern durchgeführt werden.

Denn: Der Förderverein hat nur einen Nutzungsüberlassungsvertrag mit der Verwaltung. „Aber wir pflegen ein sehr gutes Verhältnis zu Stadt“, betont Schwittay.

Für die Zukunft könne er sich ein weiteres Event im Freizeitzentrum vorstellen.

Ein Blick in den Musikpavillon: abgerissene Holzpaneele.
Ein Blick in den Musikpavillon: abgerissene Holzpaneele. © Tobias Schürmann

Oberhalb des Teichs könne er sich eine Art Carrera-Bahn vorstellen. Gleichzeitig soll demnächst ein Balancierpfad in der Nähe der Seilbahn gebaut werden. Bei den Spielgeräten im U-4-Bereich sei der Förderverein noch nicht so gut aufgestellt – aber auch das soll sich im Sinne des beliebten Ausflugsziels ändern.

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