Menden. Menden hat ein Industriemuseum! Die Eröffnung glückte, die Besucher zeigten sich angetan von Gut Rödinghausen. Und Parkplätze gab es auch.
Menden hat ein Industriemuseum! Um 18 Uhr am Freitag gingen die Türen auf für die Öffentlichkeit, die draußen zunächst noch den Dankesreden der Macherinnen und Macher des Museums an ihre Helfer gelauscht hatten – allen voran die Leiterin Jutta Törnig-Struck. Und allen Auguren zum Trotz konnten die anfangs etwa 250 Gäste am früheren Stadtteiltreff auch parken.
Besucher wünscht Events
Als Ellen Höhnisch und Thomas Schmidt gute zwei Stunden später auf ihre Fahrräder steigen, um den kurzen Weg zu ihrem Hüingser Zuhause zu radeln, sind sie angetan von dem, was sie hier gesehen haben: „Es ist toll, was daraus geworden ist“, sagt Ellen Höhnisch und lacht:, „Früher sind wir ja nur in die Pferdeställe gekommen.“ Besonders angetan hat es ihr die kleine Zeitreise durch die Küchen, und sehr witzig fand sie, dass am Ende ein Thermomix da steht. Negativ aufgefallen ist ihr nur eines: „Es sind kaum Normalos hier, und das bei diesem Superwetter.“
Thomas Schmidt ergänzt: „Vielleicht sind Kultur und Geschichte nicht jedermanns Sache.“ Der Besuch habe sich jedenfalls gelohnt, und womöglich könne man hier nach dem großen Kunstfest „Passagen“ hier auch mal kleinere Musik-Events veranstalten. „Vor allem das Kaminzimmer ist dafür wirklich klasse.“
In Frack und Zylinder
Wie Normalos sehen sie tatsächlich nicht aus: In Frack und Zylinder geben sich Rudi Düppe, Volker Fleige, Uwe Siemonsmeier und Bernd Reichelt die Ehre, dazu die züchtig gekleideten Fräulein Jutta Törnig-Struck, Jutta Manger, Annerose Erver und Annette Schrick. Umgeben sind die hohen Herrschaften, die aussehen wie einst die von Dückers, die hier ihr Herrenhaus hatten, von einem Eröffnungsvolk, das meist in irgendeiner politischen, kulturellen, finanziellen oder handwerklichen Beziehung zu Gut und Museum steht. Und das sich nach dem Rundgang draußen Haseckers Currywurst schmecken lässt. Bürgermeister Martin Wächter trägt Zivil.
Von Kraft und Leidenschaft
Strahlender Mittelpunkt des Tages ist eindeutig Jutta Törnig-Struck. Was dachte sie, als sie heute Morgen aufstand? „Ich habe gedacht: Ist heute wirklich der Tag, in den du seit Jahren deine ganze Leidenschaft gelegt hast? Für den alle hier so gekämpft haben und in den sie so viel Kraft gesteckt haben.“ Dann guckt sie sich um: „Ich kann gar nicht fassen, dass jetzt die Leute hier durchgehen.“
IMWler waren die Ersten
Die allerersten, die alles hier so sehen durften, waren etwa 90 Gäste des Initiativkreises Mendener Wirtschaft, die schon ab 11 Uhr zum „Business at Lunch“ kommen durften: „Da war unser Dankeschön an viele Spender von Exponaten und an Sponsoren, die uns unfassbar geholfen haben“, begründet Törnig-Struck.
Samstag und Sonntag geht’s weiter
Am Samstagmorgen um 11 Uhr ist die offizielle Eröffnung von Gut Rödinghausen. Das Museum steht danach von 14 bis 18 Uhr der Öffentlichkeit offen. Am Sonntag ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.