Platte Heide. Mario Huhn (34) ist Familienmensch, geht gerne zum Tanzen - und ist mit Leidenschaft Pfarrer. Seine erste Pfarrstelle tritt er in Menden an.
Mario Huhn wird am Samstag, 29. Juni, als neuer Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Menden in sein neues Amt eingeführt. Wir haben zuvor mit dem 34-jährigen Familienvater gesprochen. Der Gelsenkirchener freut sich auf seine erste Anstellung nach dem Probedienst. Und auf die Platte Heide: „Mein erster Eindruck: Hier ist das Lebensgefühl gut.“
Was hat Sie bewogen, sich auf die Pfarrstelle in Menden zu bewerben?
Mario Huhn: Nach zwei Jahren im Probedienst darf man sich auf eine eigene Pfarrstelle bewerben. Und mir war von vornherein klar, dass ich nach meiner Ausbildung ins Pfarramt möchte. Ich bin gerne im Grünen unterwegs, mag das Land, brauche aber auch den Trubel. Mein Blick fiel auf Menden. Die Entfernung zum Ruhrgebiet ist gering, von der Mentalität her spricht mich die Stadt an. Vor allem, was die Größe der Kirchengemeinde betrifft. Meine ersten beiden Gemeinde waren mit 20.000 beziehungsweise 15.000 Gliedern sehr groß. Für die erste Pfarrstelle finde ich es vorteilhaft, in eine kleine Gemeinde zu kommen.
Was hat Sie an der Stelle in Menden gereizt?
Das kleine Team und die Arbeit mit Schwerpunkten. Ich habe es im Berufsleben häufig erlebt, dass es viele Ideen gibt, die man dann nicht so umsetzen kann. Sobald Schwerpunkte gebildet werden, kann man sich darauf fokussieren.
Und welche Schwerpunkt werden Sie in Menden haben?
Mein Schwerpunkt wird die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein. Sie sind Gegenwart und Zukunft der Kirche und zentrale Figuren in der Bibel. Es hat mich gereizt, mit ihnen Kirche mit Leben zu füllen. Zugleich ist es eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle.
Von Bottrop über Gelsenkirchen nach Menden
Mario Huhn ist gebürtiger Gelsenkirchener und in Herne aufgewachsen.
Sein Studium absolvierte er in Wuppertal und Bochum.
Nach dem ersten Examen führte ihn sein Vikariat nach Bottrop, nach dem zweiten Examen schloss sich der Probedienst in Gelsenkirchen an. Menden ist seine erste Pfarrstelle.
Mario Huhn tritt die Nachfolge von Pfarrer Bernd Lorsbach an, der in den Ruhestand gegangen ist.
Haben Sie schon Ideen für Ihre Arbeit in Menden?
Ich erlaube mir, ganz offen auf Menden zuzugehen. Die Gemeinde hat ja auch schon einige Ideen auf den Weg gebracht. Zum Beispiel mit einem neuen Konzept für die Konfirmandenarbeit. All das werde ich mir erst einmal anschauen und sehen, wie es sich entwickelt.
Was bringen Sie nach Menden mit?
Mir liegt menschliche Führung sehr am Herzen. Wenn es keine Visionen gibt und keinen Spaß an der Arbeit, dann geht unser Auftrag, den wir als Pfarrer haben, verloren. Im Bereich Gottesdienst bin ich sehr experimentierfreudig. Da schlägt mein Herz. Wir sind für Gottesdienst, Seelsorge und Konfirmandenunterricht ausgebildet. Der Gottesdienst ist der Herzschlag der Gemeinde. Auch das, was wir heute an Traditionen haben, war früher einmal neu. Ich mache gerne mal etwas anders, und das möchte ich beibehalten. Das ist mir wichtig.
Was ist, nach den ersten Besuchen, Ihr Eindruck von Menden?
Ich kannte Menden zuvor nur vom Namen. Mein Eindruck von der Platte Heide: dörfliche Struktur und sehr sympathisch. Dort hat man die Möglichkeit, als Pfarrer präsent zu sein, und es wohnen viele Familien dort. Der Ortsteil hat einen lebendigen Eindruck auf mich gemacht. Ich habe sofort gemerkt, dass man sofort mit dem Ort und den Menschen in Berührung kommt.
Wenn Sie einmal nicht für die Kirche im Einsatz sind – wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Filme sind meine Leidenschaft. Und ich habe schon gesehen, dass es hier in Menden ein Kino gibt! Außerdem treibe ich viel Sport, fahre Fahrrad und gehe ins Fitnessstudio. Schließlich muss nicht nur der Geist fit sein, sondern auch der Körper. Darüber hinaus tanze ich gerne. Meine Partnerin und ich haben schon geschaut, wo es eine Tanzschule gibt. An einem freien Wochenende gehe ich auch gerne in die Disco. Ich bin aber auch sehr gerne und oft mit Familie und Freunden zusammen. Ich bin mit Leidenschaft Pfarrer, aber eben auch Familienmensch. Ich habe eine Partnerin an meiner Seite und bin Vater von zwei Kindern.