Menden. Für neue Laternenmasten und LEDs haben Anlieger fast eine halbe Million Euro bezahlt, seit die Stadtwerke die Straßenbeleuchtung 2013 übernahmen.

In der landesweit laufenden Debatte um die Straßenbau-Beiträge von Anliegern wird häufig übersehen, dass auch die Kosten für den Ersatz von Straßenlaternen auf Anlieger umgelegt werden können. An der Meierfrankenfeldstraße in Lendringsen soll es bald wieder so weit sein: Auf den 180 Metern von der Einmündung Bieberberg bis zur Friedhofstraße sollen die dortigen Anlieger insgesamt 14.300 Euro berappen. Dafür erhalten sie sechs neue Fünf-Meter-Masten mit LED-Technik und die Verlegung des dazugehörigen Erdkabels. Diese Maßnahme ist indes nur die jüngste der Stadtwerke, die vor sechs Jahren mit dem Betrieb und der Unterhaltung der Straßenbeleuchtung in Menden beauftragt wurden. Dazu legte die Verwaltung jetzt einen Erfahrungsbericht vor.

Stadt war zu klamm

Rückblende: Mitte der 90er Jahre verschlechterte sich die Haushaltslage der Stadt dramatisch. Eine Folge: Fast 20 Jahre lang blieb der Substanzerhalt für die Straßenbeleuchtung auf der Strecke. Mit der Übertragung erbten die Stadtwerke 2013 also auch einen enormen Investitionsstau: Sage und schreibe 40 Prozent des Gesamtbestandes der Straßenbeleuchtung war wegen ihres Alters und Zustand als „kurz oder mittelfristig abgängig“ einzustufen.

Stadtweite Erneuerungen

Seither ist allerdings laut dem Erfahrungsbericht viel geschehen. Demnach gab es 19 beitragspflichtige Kompletterneuerungen abgängiger Leuchten: Am Fohrengraben, Helene-Pellmann-Straße, Anne-Frank-Straße, Halinger Dorfstraße, Schützenstraße, Am Vollmersbusch, Am Hahnenbusch, Ostpreußenstraße, Eisborner Weg, Poststraße, Wälkesbergweg, Heckenrosenweg, Kaltenbachstraße, Kamillenweg, Bredde, Daimlerstraße, Kaiserstraße, Schulstraße und Hermann-Löns-Straße.

Fünf Maßnahmen in Planung

Fünf weitere Maßnahmen sind zurzeit in Planung: an Eichendorffstraße, Heimkerweg, Vogelrute, Hochfuhr und Am Kohlpütt. „Erstmalig hergestellt“ wurden die Laternenanlage an neun Straßen: Falkenweg, Sugambernweg, Meierfrankenfeldstraße, Goerdelerstraße, Grüner Weg, Hombergskamp, Gertrud-Bäumer-Straße, Bischof-Drobe-Straße und Nibelungenstraße.

Kein billiges Vergnügen

Für die Anlieger war das meist kein billiges Vergnügen: Seit Inkrafttreten des Beleuchtungsvertrages zahlten sie für beitragspflichtige Laternenanlagen rund 266.000 Euro. Für die derzeit laufenden Maßnahmen werden es geschätzt noch einmal 170.000 Euro sein. Macht zusammen 436.000 Euro.

Beitrag zum Umweltschutz

Zur Bilanz der Stadtwerke zählen dafür der Austausch von 350 Masten und 2653 Lichtköpfen, dazu 323 weitere Tragsysteme – also Masten,. die als nicht mehr standsicher eingestuft wurden. Seit 2013 wurden, teilweise im Rahmen von Förderprogrammen, 2274 Lichtköpfe gegen LED-Leuchten ausgetauscht – laut Bericht „ein wesentlicher Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs sowie zum Schutz der Umwelt bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität. 379 Lichtköpfe sollen in den nächsten Monaten folgen. Mehr als 21 Kilometer Laternenkabel sind ausgetauscht. Im Rahmen von Standsicherheitskontrollen prüft ein Fachunternehmen jährlich 450 Masten in Menden mit Spezialgeräten auf ihre Standsicherheit.