Menden. . Die Behindertenhilfe Menden hat eine neue Geschäftsführerin: Jutta Voß kehrt nach fast 30 Jahren in ihre Geburtsstadt zurück.
Neuer Job in der alten Heimat: Im Mai hat Jutta Voß an der Papenhausenstraße als Geschäftsführerin der Behindertenhilfe Menden angefangen. Damit kehrt die gebürtige Mendenerin, die als kleines Mädchen die Bodelschwingh-Grundschule auf der Platte Heide und nacheinander das Walram- und das Heilig-Geist-Gymnasium besuchte, nach rund 30 Jahren zurück: als staatlich anerkannte Diplom-Sozialarbeiterin mit großer beruflicher Erfahrung.
Viel Erfahrung bei den Johannitern
Denn in den vergangenen 16 Jahren war sie beim Regionalverband Südwestfalen der Johanniter-Unfallhilfe tätig – erst als Dienststellenleiterin für den Ortsverband Iserlohn, dann als Fachbereichsleiterin für den großen Regionalverband. Als Johanniterin war sie verantwortlich für so unterschiedliche Einrichtungen wie eine stationäre Obdachlosenhilfe, den Menüservice, Notrufdienste, den Behindertenfahrdienst, den ambulanten Hospizdienst und die Trauergruppe für Kinder, für einen Betreuungsverein oder das Wohnen mit Service und Beratung. Davor hat sie zehn Jahre lang im Betreuten Wohnen für ältere Menschen gearbeitet. Kurzum: Die neue Frau an der Spitze der Mendener Behindertenhilfe hat im sozialen Bereich schon so ziemlich alles erlebt.
Träger mit hohem Anteil an Fachkräften
Die Behindertenhilfe Menden gGmbH versteht sich laut Eigenwerbung als regionaler Dienstleister im sozialen Bereich für die behinderten Menschen in Menden und Umgebung.
Als Träger beschäftigt man 65 Angestellte in Teil- und Vollzeit, wobei die Fachkraftquote mit 85 Prozent im Betreuungsbereich über dem gesetzlich geforderten Anteil von 50 % liege.
Und doch: „Ich freue mich sehr, wieder zurück in Menden zu sein“, strahlt Jutta Voß. Zumal auch die Behindertenhilfe kein absolutes Neuland für sie ist, tat sie hier doch ihre ersten beruflichen Schritte: „In der Wohnstätte Am Alten Amt habe ich damals ein studienbegleitendes Praktikum absolviert, das war mein Einstieg in die Sozialarbeit“, erzählt sie im Pressegespräch. Mit dabei sind nicht nur ihr langjähriger Vorgänger Rüdiger Thele und ihre Stellvertreterin Jutta Köster. Auch der Aufsichtsrat der gemeinnützigen GmbH mit Ulrich Horn, Wolfgang Walter und Iris Schulte gibt sich heute die Ehre.
Was will Jutta Voß heute angehen, was will sie ändern? Auf diese Frage äußert sie sich sehr zurückhaltend: „Erst einmal will ich mir einen Überblick verschaffen. Da ist es noch zu früh zu sagen, wo ich das Ganze hinbringen möchte.“
Ein mittelständischer Betrieb
Dieses Ganze ist immerhin längst ein ausgewachsener mittelständischer Betrieb mit 65 Beschäftigten und mehr als 36 zu betreuenden Menschen „in einer besonderen Wohnform“, wie das Wohnheim von einst heute heißt. Die Bewohner verteilen sich auf drei Häuser: Am Alten Amt leben heute 18 Menschen, an der Clemens-Brentano-Straße in Lendringsen acht und an der Droste-Hülshoff-Straße zehn. Hinzu kommen 85 zu betreuende Menschen in eigenen Wohnungen – in Menden, aber auch in Iserlohn und Letmathe, in Hemer und Balve.
Ehrenamtliche gehören dazu
Auch die Behindertenhilfe braucht folglich ihren Fahrdienst: Jeder Berechtigte hat 600 Kilometer frei – als freiwillige Leistung des Märkischen Kreises. Und last not least ist da die Begegnungsstätte Unnaer Straße, der frühere „Club 78“, wo auch Ehrenamtliche tätig sind, die stets Verstärkung gebrauchen können.
Kein Wunder, dass es für Jutta Voß erstmal um Überblick geht.