Fröndenberg. . Bergfest feiert Sabine Bensmann-Wagner beim Umbau der Gesamtschule Fröndenberg. Das wird bald entsprechend gefeiert.
Die Umbauarbeiten an der Gesamtschule Fröndenberg sind zur Hälfte geschafft. „Letzte Woche haben wir Bergfest gefeiert“, sagt Stadtarchitektin Sabine Bensmann-Wagner. Den vorläufigen Höhepunkt erreichen die Bauarbeiten aber auf andere Art und Weise. Die Jahrgangscluster sind Teil des Tages der Architektur am 29. und 30. Juni.
Initiative der Verwaltung
„Wir sind schon recht stolz“, sagt Bensmann-Wagner über den Stand der Arbeiten. Derzeit werkeln die beauftragten Unternehmen auf der grünen Ebene am zweiten Jahrgangscluster. Der erste, in dem die Siebtklässler untergebracht sind, ist schon in Betrieb. Zum kommenden Schuljahr soll das nächste Cluster fertig sein. Die Teilnahme am Tag der Architektur geht dabei auf die Initiative der Verwaltung selbst zurück. Ausschlaggebend sei dabei unter anderem die Stahlskelettbauweise der Schule gewesen sein. Denn die, so Bensmann-Wagner, sei bewusst in die Neugestaltung der Jahrgangscluster eingebaut worden.
Die freiliegenden, grauen Stahlträger samt heller Lichtkuppel darüber wirken in dem Cluster-Forum fast wie aus einem Industriemuseum. „Wir wollten die Tragkonstruktion sichtbar machen“, erklärt die Architektin. Hinzu kommen vandalismussichere, diamantgehärtete Wände und Schallschutzeigenschaften.
In der Diskussion habe aber eine Glasscheibe neben jeder Eingangstür der Klassenräume gestanden. Das diene zum einen der Amok-Prävention („Man sieht, wer vor der Tür steht.“) und zum anderen dem hellen Raumkonzept. „In nordischen Ländern ist das normal“, sagt Bensmann-Wagner. Kleingruppen können in Rückzugsecken oder den Multifunktionsräumen konzentrierter lernen als zuvor – und digitaler. Denn alle neuen Klassen sind mit digitalen Tafeln ausgestattet. Schule 4.0 sozusagen. „Gerade im letzten Jahr gab es so etwas wie Schultourismus. Alle wollten die neuen Räume sehen.“
Arbeiten nach Schulschluss
Der Tag der Architektur steht unter dem Motto „Räume prägen“. Und genau dort setze auch der GSF-Umbau an. Die Jahrgangscluster sollen die Schüler über Jahre hinweg begleiten und den Alltag prägen. Im neuen Bereich, der am 28. August fertig sein soll, werden die Klassen 5 und 6 untergebracht. Diese Cluster bleiben ihnen bis zum zehnten Schuljahr erhalten. So wolle man die neuen Schüler ab dem Sommer schon einmal an das Konzept heranführen.
Doch noch werkeln allerhand Arbeiter auf der grünen Ebene. Der Gussasphalt fehlt noch, die Fenster sind nicht alle eingebaut und Kabel baumeln von der Decke. Emre Mert ist gerade dabei, die Sprinkleranlage zu installieren. „Die Sprinkler selbst können wir noch nicht einbauen, sie sind zu empfindlich und könnten kaputt gehen“, sagt er. Vor dem Raum, im geplanten Forum, trennt eine Zwischenwand noch den Baubereich vom großen Foyer der Schule ab. Eine neue Wand soll noch gezogen werden.
Interaktiv, transparent und digital
Ausschlaggebend für das Cluster-Design war die Schulmesse in Köln vor einigen Jahren.
Dort ist das Schulraum-Modell vorgestellt und von Architektin Bensmann-Wagner adaptiert worden.
Das Lernen soll so noch transparenter, interaktiver und digitaler werden.
Anders als im Jahrgangscluster eine Etage höher sind in den neuen Arbeitsbereichen Klassenräume und Multifunktionsraum durch Fenster miteinander verbunden. Wie hier im August Schüler unterrichtet werden sollen, ist nur zu erahnen. „Die letzten drei Wochen der Bauarbeiten sind hart“, weiß die Architektin. In Verzug seien die Arbeiten bislang nicht. Das sei vor allem den frühzeitigen Ausschreibungen zu verdanken. „Wir haben viel Glück gehabt.“ Dabei lauerte eine Schwierigkeit bei den Arbeiten in den Wänden, Decken und Böden: Asbest. „Sehr aufwändig“ sei die Beseitigung gewesen. Denn mittels Unterdruck mussten Schleusen eingerichtet werden, in denen auch nur nach Schulschluss gearbeitet werden durfte.
Bis 2021 sollen alle vier Jahrgangscluster fertig sein. Bis 2023 sollen die aus der sogenannten Phase 0 resultierenden Maßnahmen für die Oberstufe abgeschlossen sein.
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