Menden. . Das Kunstfestival Passagen sprengt den vorgegebenen Kostenrahmen. Die Einnahmen sind zwar höher als erwartet, die Ausgaben aber völlig offen.

Es ist noch offen, welche Kosten die Allgemeinheit für das bereits geplante Kulturfestival „Passagen“ auf Gut Rödinghausen tragen muss. „Wir wissen noch nicht, welche Kosten entstehen“, sagt Kultur-Fachbereichsleiter Michael Roth auf Nachfrage. Es werde aber ganz sicher kein Plus-Minus-Null-Geschäft werden.

Das Festival soll in den ersten beiden September-Wochen rund um das umgebaute Gut Rödinghausen stattfinden. Organisator ist offiziell das städtische Kulturbüro. Alt-Bürgermeister Volker Fleige tritt als ehrenamtlicher Festival-Leiter auf.

Gut Rödinghausen in Menden. Das Museum wird zum vorgegebenen Termin nicht ganz fertig, soll aber Ende Juni zum Teil eröffnet werden.
Gut Rödinghausen in Menden. Das Museum wird zum vorgegebenen Termin nicht ganz fertig, soll aber Ende Juni zum Teil eröffnet werden. © Arne Poll

Die Politik hatte bereits Anfang 2017 grundsätzlich Ausgaben von 50.000 Euro für das Kunstfest bewilligt, aber unter der Voraussetzung, dass der städtische Anteil bei maximal 10.000 Euro liegen dürfe. Dieser Rahmen wird nun offensichtlich gesprengt – allerdings auch auf der Einnahmenseite: Das Kulturbüro hat bereits etwa 50.000 Euro an Fördergeldern für das Festival eingeworben. Die Ausgaben dagegen seien nicht absehbar, erklärt Roth auf Nachfrage. So laufe jetzt noch eine Ausschreibung für die Technik. Er könne auch die Kosten für das Programm noch nicht überschlagen. Dementsprechend lasse sich auch noch gar nicht sagen, wie groß die Auslastung letztlich sein muss, um den vorgegebenen Kostenrahmen zu halten. „Kostendeckend wird Kultur nie sein“, sagt Roth. Er verspricht aber: „Wir liegen noch ganz gut im Rahmen.“ Ohnehin verhandelt die Stadt noch wegen der Flächen am Gut Rödinghausen.

Von Werwölfen und Untoten

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Die Politik hatte das Festival ursprünglich nur unter der Bedingung genehmigt, dass nur ein geringer Zuschussfür die Öffentlichkeit übrig bleibt. Die Stadtverwaltung kalkuliert aktuell mit Eintrittspreisen zwischen 18 und 22 Euro. Für zehn Aufführungen gibt es auch eine Dauerkarte, die 160 Euro kosten soll. Auf dem Programm stehen Veranstaltungen mit Titeln wie „Von Werwölfen, Untoten und Monstrositäten“, „Rastlos treibt’s mich um im engen Leben“ oder „Hell leuchtet meiner Liebe goldsonnige Pracht“.

Es gebe bereits einzelne Ticket-Reservierungen beim Vorverkauf. Das sei aber auch noch nicht die große Masse an Tickets: „Der Vorverkauf muss erst noch richtig anlaufen“, sagt Roth. Bis zum Veranstaltungsstart sind es noch knapp drei Monate. Roth verspricht sich ordentlich Werbung im Vorfeld.

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Kulturpolitiker von SPD und CDU hatten in der vergangenen Kulturausschusssitzung die aus ihrer Sicht hohen Kosten für die Veranstaltungen beim Kulturfest „Passagen“ gerügt. Dirk Huhn (Grüne) dagegen verteidigte das Angebot, das aus seiner Sicht ein Leuchtturm-Projekt für Menden sei.

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