Fröndenberg. . Die Grünen um Parteichef Martin Schoppmann sehen gerade in umwelt- und klimapolitischen Akzenten den Grund für ihren Erfolg.
Von Politikverdrossenheit kann in der Ruhrstadt keinesfalls die Rede sein. Mit 64,66 Prozent liegt sie im kreisweiten Vergleich hinter Holzwickede (66,14 Prozent) auf dem zweiten Platz. Gespannt verfolgten Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe sowie Lokalpolitiker die ersten Hochrechnungen im Rathaus. Und schon bei den ersten Zwischenergebnissen saß der Schock bei Sozialdemokraten tief.
Martin Schoppmann (Grüne) wollte den Erfolg seiner Partei aber nicht zu hoch hängen: „Wir haben beim Bundestrend mitgezogen, welche Auswirkungen das haben wird, weiß ich aber noch nicht.“ Gleichwohl scheine es so, als ob seine Partei nun die Anerkennung für „30, 40 Jahre Klima- und Umweltschutz“ einfahre. Ein wenig Hoffnung auf ein besseres Abschneiden bei der Kommunalwahl mache er sich dennoch. Seinen Parteimitgliedern, die mit Fahrrädern und Erdgasfahrzeug ins Rathaus kamen, stand das gute Ergebnis sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben.
Europa-Befürworter geben Ton an
Genauso konnte auch CDU-Stadtverbandsvorsitzender Olaf Lauschner die Freude über den Vorsprung seiner Partei kaum verbergen: „Mit unseren 27 Prozent sind wir auch hier deutlich vorn und sind damit im bundesweiten Trend“, erklärte er.
Kurt Potthoff (SPD) zeigte sich enttäuscht von seiner Partei: „Das Ergebnis ist erschreckend. Wir müssen dringend in eine andere Richtung denken. Wir müssen uns fragen, wo wir herkommen“, erklärte er. Stadtverbandsvorsitzender Martin Streich versuchte, Optimismus zu wahren: „Jedenfalls leisten wir im lokalen Bereich gute Arbeit und solang das der Fall ist, lassen wir uns für die Kommunalwahlen nicht entmutigen.“ So konnte die SPD in Fröndenberg auch Wahlbezirke gewinnen und blieb dort insgesamt zweitstärkste Kraft.
In waren sich die Lokalpolitiker einig: Sie seien erleichtert, dass die AfD in ihrer Stadt nicht über 10 Prozent erreiche, erklärte Bürgermeister Rebbe. „Die, die Europa befürworten, sind voran, und das nicht nur in Fröndenberg, sondern auch in Deutschland.“ Auch die hohe Wahlbeteiligung erfreute alle Parteimitglieder ausnahmslos.
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