Menden. . Für den Apparat an der Walramstraße gibt es keine Ersatzteile mehr. Post schafft keine Nachfolger mehr an. Aber es gibt zwölf Alternativen.

Dem für viele schmerzvollen Abschied von den gelben Telefonzellen folgt jetzt das Adieu für die Briefmarken-Automaten der Deutschen Post. Seit vielen Jahren hängt der Automat im Eingang der Postbank-Hauptstelle an der Walramstraße, ganze Mendener Generationen haben sich hier mit Postwertzeichen eingedeckt – doch jetzt ist Schluss damit: „Der Automat kann nicht mehr repariert werden. Ein Austausch gegen ein neues Modell ist nicht vorgesehen. Wir veranlassen, dass der Briefmarkenautomat schnellstmöglich deinstalliert wird“, teilte Postbank-Sprecher Ralf Palm auf WP-Anfrage mit.

Dass die Post unterdessen nicht nur in Menden das Totenglöcklein für ihre Marken-Automaten läutet, bestätigt Achim Gahr, Leiter der Pressestelle Mitte der Deutschen Post mit Sitz in Düsseldorf. „Für das Mendener Modell gibt es schlicht und einfach keine Ersatzteile mehr“, doch auch an allen anderen Standorten würden die Apparate zum Ziehen von Briefmarken nur noch so lange betrieben, wie sie noch durchhalten – und so lange sie repariert werden können. Kurzum: Sie sind nur noch Auslaufmodelle.

Es sei ja kein Geheimnis: Das Briefeschreiben sei dank E-Mail und WhatsApp seit Jahren auf dem Rückzug, und damit habe auch die Nachfrage nach Briefmarken stark nachgelassen, begründete der Post-Sprecher das Aus. Die Post werde grundsätzlich keinen Folgeauftrag mehr zur Produktion neuer Briefautomaten erteilen. „Wir sind damit ohnehin der einzige Kunde in der ganzen Republik, was die Produktion obendrein teurer macht.“

Für Falschgeld-Umtausch missbraucht

Die Post wolle nicht das Porto erhöhen müssen, nur um bundesweit Automaten zu kaufen, die dann immer weniger Menschen benutzten. Die Automaten hätten außerdem viel Arbeit gemacht. So seien sie gerne zum Eintausch von Falschgeld missbraucht worden.

Außerdem seien auch die Mendener keineswegs auf den Automaten an der Walramstraße angewiesen, um an ihre Postwertzeichen zu gelangen, betont Gahr. Zum einen gebe es Briefmarken zu den üblichen Geschäftszeiten weiterhin am Schalter der Postbank-Filiale, wo sich die Kunden auch bevorraten könnten. Neben der Möglichkeit, Briefe online frankieren, gebe es für Marken-Kunden zahlreiche Post-Filialen und Paketshops im gesamten Stadtgebiet.

Marken noch an zwölf Anlaufstellen

Bei der Aufzählung zeigte sich Achim Gahr selber überrascht, zu welchen Tages- und Nachtzeiten die Freunde des handgeschriebenen Wortes immer noch Marken in Menden bekommen können. Den Rekord hält hierbei der Kiosk am Südwall, wo man samstags bis 4 Uhr in der Früh (auch) Briefmarken kaufen kann – und wochentags immerhin bis 1 Uhr nachts. Der Paketshop an der Unnaer Straße 22 hat bis 21 Uhr geöffnet und hält ebenfalls Briefmarken bereit, der benachbarte Shop an der Unnaer Straße 8 immerhin bis 18.30 Uhr.

Zwölf Anlaufstellen für Marken-Kunden

Verbleibende Anlaufstellen für Postwertzeichen sind neben der „Hauptpost“ an der Walramstraße 3 und dem Kiosk am Südwall 4 als Paketshop die Untere Promenade 8 (Paketshop), Ob dem Lahrtal 1a (Postfiliale Lahrfeld), der Bräukerweg 92a (Paketshop), der Bösperder Weg 43 (Postfiliale Schwitten), der Glockenblumenweg 2a (Postfiliale Platte Heide), die Holzener Straße 1 (Postfiliale Bösperde), die Mendener Straße 25 (Paketshop) und die Lendringser Hauptstraße 8 (Postfiliale). Hinzu kommen die beiden benachbarten Paketshops an der Unnaer Straße 8 und 22.

Insgesamt sind es zwölf Anlaufstellen im ganzen Stadtgebiet, die den Mendener Briefmarken-Kunden noch verbleiben. Die WP hat die Postfilialen und Paketshops in der Infobox zusammengefasst. Wer unbedingt weiterhin einen Briefmarken-Automaten nutzen will, wird auf der Post-Seite im Internet auf die Standorte Hemer, Iserlohn oder Unna verwiesen. Auf der Seite „postfinder.de“ sind zudem die Standorte und Adressen von Postfilialen, Paketshops, Packstationen und Paketboxen sowie Briefkästen zu finden – nicht nur für Menden, sondern für ganz Deutschland.