Bösperde. . Im Schatten der Bösperder Kirche können Passanten jeden Tag etwas Neues sehen. Denn der Anbau des Gerätehauses nimmt Form an.
Bösperde ist im Wandel. Nirgends ist das so gut zu sehen, wie am Feuerwehrgerätehaus. Im Schatten der Kirche können Passanten dieser Tage jeden Tag etwas neues sehen. Denn der Anbau des Gerätehauses nimmt Form an – schließlich soll zum Feuerwehrfest Anfang August auch alles fertig sein.
Mitte vergangener Woche haben die Umkleideräume und Duschen ihren Estrich bekommen. Ein Pylon steht noch auf dem Boden am Übergang des provisorisches Umkleideraums. In den nächsten Tagen sollen die Kabel, die überall noch von der Decke baumeln, komplett verlegt sein. Und auch bei den ersten abendlichen Einsätzen für die Löschgruppe ist alles gut gegangen. Keiner der Kameraden ist in ein Bauloch geplumpst – „zum Glück“, wie Fabian Kreutz und Christopher Reimann sagen. „Es hat alles gut funktioniert“, so die beiden Feuerwehr-Sprecher, als sie durch die neue Fahrzeughalle schlendern. Überall stehen Zementpakete, von der Decke tropft es nach einem kleinen Regenschauer. Noch ist längst nicht alles fertig. Gerade erst ist der Anbau eingerüstet worden für die nächsten Bauabschnitte.
Einweihung soll zum Feuerwehrfest im August sein. Foto: Tobias Schürmann Alte Fahrzeughalle wird zu Umkleideräumen
Über eine kleine Holzplanke und einen Graben hinweg geht es über den Hintereingang in die alte Fahrzeughalle, die bald zu Umkleideräumen und Duschen wird. „Die tragende Säule ist das einzige Überbleibsel“, erklärt Reimann. Manchmal, sagt er, frage er sich noch, wie alles vor dem großen Umbau ausgesehen habe.
Frauen- und Herrenumkleide, Behindertentoilette – es ist schon zu erkennen, was sonst nur auf Skizzen an den Fenstern zu erahnen ist. Die Ausstattung orientiert sich am Gerätehaus Lendringsen, das im vergangenen Jahr überarbeitet wurde. Einzig an der neuen Eingangstür wollen die Kameraden etwas eigenes kreieren. „Es ist vorgesehen, dass wir hier so eine Art Mini-Museum haben“, sagt Kreutz und blickt links und rechts der Eingangstür. Mit Bildern und Co. wolle man hier an die Zeit vor dem Umbau erinnern. Für die Besuchergruppen.
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Im neuen Aufenthaltsraum – früher eine Küche – sind für die Löschgruppen wahre Geheimnisse des ursprünglichen Gebäudes zutage getreten. „Als wir die alten Fliesen abgeschlagen haben, sind darunter die Fliesen der alten Dusche gewesen“, sagt Reimann und lacht. Sogar in die Wand eingelassene Seifenhalter hätten sie bei den Arbeiten freigelegt. Ohnehin packt die gesamte Löschgruppe mit an, um ihr Gerätehaus so schnell wie möglich fertig zu bekommen.
Freude auf das neue Haus
„Es ist viel Dreck“, sagt Andreas Pille. Aber, sagt der 38-Jährige, inzwischen sehe man jeden Tag Fortschritt. „Da nehmen wir die Einschränkungen auch gerne in Kauf“, sagt Manuel Trilling. Die Freude auf das neue Heim bei der Löschgruppe ist spürbar. Ebenso der Zusammenhalt. Inzwischen sind gut ein Dutzend Menschen am Gerätehaus. Um anzupacken, um sich den neuesten Stand anzuschauen oder einfach nur gemeinsam den Nachmittag zu verbringen. „Man sieht erst jetzt, was für Dimensionen das ganze hat“, sagt Dirk Kluthe.
Als Mitte 2018 die ersten Skizzen vom Vorhaben an den Wänden hängen, kann noch niemand von ihnen erahnen, wie es später einmal aussehen soll. „Wir sind mit dem Maßband losgegangen, um die Abmessungen zu sehen“, erinnert sich Trilling. Aber, sagt er, erst als die Trockenbauwände vor wenigen Tagen stehen, sei das ganze Ausmaß sichtbar geworden. Und in der Löschgruppe ist man sich einig: Selbst Ehrenamtler, die seit Jahren dabei sind, können noch immer nicht so recht glauben, was da an ihrem Gerätehaus gerade vor sich geht. „Eigentlich war das Fällen der Bäume der inoffizielle Start“, so Andreas Pille und lacht. Denn die ersten Arbeiten hat die Löschgruppe gleich mit einer Grundausbildung an der Kettensäge verbunden.
Moderner, heller, mehr Platz
Später, im August, wenn das Feuerwehrfest als offizielle Einweihung dienen soll, „ist es eine andere Art von Feuerwehr“, wie Trilling konstatiert. Moderner, heller, mehr Platz. Zeitgemäß eben. Und da freuen sich die Kameraden auch über so etwas einfaches wie eine Dusche. Denn nach den Einsätzen habe man schon „sehr gestunken“. All das wird bald der Vergangenheit angehören – genau wie die Leichtbauhalle direkt neben der Baustelle, in der die Fahrzeuge derzeit untergebracht sind.
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