Menden. . Ein neuer Weg soll auch Besuchern im Rollstuhl oder mit Rollator den Ausflug zum Teich ermöglichen. Nutzen soll man den Weg aber noch nicht.

Die Aussichtsplattform an Traeberts Teich ist bald auch für Waldbesucher im Rollstuhl oder mit Rollator erreichbar. Am Freitag wurden die letzten Arbeiten am Zufahrtsweg fertiggestellt, jetzt muss sich das Bodenmaterial noch zwei Wochen verhärten, bis es vollständig belastbar ist. Solange sollten Passanten den Waldweg am besten meiden. „Ich kann den Weg aber auch nicht sperren“, sagt Stadtförster Dirk Basse.

Das Projekt geht zurück auf eine Initiative der Wirtschaftsförderungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft (WSG) und des Mendener Stadtforstes. „Für Rollstuhlfahrer war es vorher unmöglich, runter zum Teich zu fahren“, sagt Melanie Kersting vom Stadtmarketing. „Wir haben einen Riesenfortschritt gemacht.“

Am Rolliweg wurden 140 Tonnen Material verbaut

Die Umsetzung übernahm mit der Firma Trenkle aus Baden-Württemberg ein Experte im Bereich Forstweggestaltung. Geschäftsführer Ralf Vorpahl versprach am Dienstag beim Ortstermin: „Heute Abend sind wir mit den Arbeiten fertig.“ Vorpahl und seine Leute haben für den 400 Meter langen Weg 60 Tonnen grobes Material und über 80 Tonnen Sand in die Waldemei gebracht.

Das Besondere an dem neuen Weg ist, dass mehrere Schichten übereinander aufgetragen werden, wobei die Decke wasserdurch­lässig ist. „Das ist vergleichbar mit einer Asphaltdecke, für die wir aber keine Genehmigung im Wald bekommen hätten“, sagt Stadtförster Basse. Letztlich sei der ge­wählte Bodenbelag sogar kostengünstiger, weil Beschädigungen leichter zu reparieren seien als bei einer Asphaltdecke.

Zwei Baustellen stehen noch aus

Zusammen mit dem bereits Ende 2018 fertig gestellten Wegstück beträgt die Strecke vom Forsthaus zum Teich etwa 500 Meter. Wie Melanie Kersting sagt, wäre das auch die maximal vertretbare Strecke: „Es soll kein Sport sein.“ Schließlich gebe es auf dem Weg auch eine leichte Steigung.

Zwei Bauprojekte entlang des Weges stehen noch aus: Sowohl die Bänke an der Wildwiese als auch am Picknickplatz sollen barrierefrei erreichbar sein. Dafür sind die Planungen aber noch nicht abgeschlossen.

Infotafel auf Blickhöhe

Liebesweg verzögert sich

Auch am Hexenteich ist eine Baumaßnahme geplant. Auf dem so genannten „Liebesweg“ soll es Bänke und ein Metallherz geben, an dem Verliebte Schlösser anbringen können.

Der Start verzögert sich jedoch weiter, wie Stadtförster Dirk Basse sagt: „Durch die Sturmschäden von ‘Friederike’ müssen am Hexenteich immer noch Lastwagen herfahren.“ Daher würden die Arbeiten aktuell noch keinen Sinn ergeben. „Vor das 2020 wird das nichts.“

Bereits im vergangenen Jahr war der Steg am Teich barrierefrei gestaltet worden. Dazu gehört nicht nur ein befestigter Weg – früher wären Rollstuhlfahrer im Schlamm mit den Reifen stecken geblieben –, sondern auch eine Infotafel auf Augenhöhe. Ein Waldsofa lädt inzwischen zum Verweilen an Traeberts Teich ein.

Bei der Planung hat Olaf Jung von der Inklusionswerkstatt Menden mitgeholfen und konnte wertvolle Hinweise geben. Jung, selbst auf einen Rollstuhl angewiesen, wies auf das Holzgelände am Steg hin: „Ich habe aus meiner Position vor ein Brett geguckt.“ An einer Stelle ist das Geländer jetzt etwas niedriger.

Melanie Kersting ist froh über die Hilfe: „Wir haben dadurch Hürden gesehen, die wir sonst nicht wahrgenommen haben.“

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