Hüingsen. . Inklusives Fußballspiel in Hüingsen: Auf dem Platz stehen die Inklusionsmannschaften der Sportfreunde Hüingsen und von Grün-Weiß Menden.
Der Fußball als verbindendes Element zeigt auch bei behinderten Menschen seine Wirkung. Doch gerade im Sportbereich braucht es noch Verbesserungen.
Europäischer Protesttag
Die Aktion Mensch ruft jedes Jahr rund um den 5. Mai, dem europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, zur „Mission Inklusion“ auf. Diesem Aufruf ist der Mendener Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (VKM) mit einem inklusiven Fußballspiel in Hüingsen nachgekommen. Das Spiel zwischen den Inklusionsmannschaften der Sportfreunde Hüingsen und Grün-Weiß Menden endete 11:6 für Grün-Weiß Menden. Doch das Ergebnis stand gar nicht im Mittelpunkt des Tages.
Immer etwas zu verbessern
„Die Inklusion steht heute einfach an erster Stelle“, sagt die Vorsitzende des VKM, Marie-Ellen Krause. „Besonders seitdem das Thema Inklusion mit dem Rücktritt des Beauftragten in Menden im Februar in der Stadt etwas schief hängt“, so Krause. Generell sei die Stadt Menden jedoch nicht allzu schlecht bei dem Thema aufgestellt. „Es gibt natürlich immer Dinge, die man verbessern kann. Aber Menden ist da auf einem guten Weg. Behinderte Menschen können hier durch die Stadt gehen, ohne dauernd schief angesehen zu werden“, meint die Vorsitzende.
Fußball als verbindendes Element
Auch Fußball als verbindendes Element sei sehr wichtig, wenn es um Inklusionsthemen gehe, wie auch der erste Vorsitzende der Sportfreunde Hüingsen, Dirk Gottschalk, berichtet: „Wir haben hier in einer Mannschaft Spieler von zehn bis 35 Jahren. Die haben Spaß und sind voll dabei. Es wird auch einmal die Woche trainiert. Daran sieht man, dass das nicht nur so zum Zeitvertreib ist, sondern es den Spielern schon auch wichtig ist, besser zu werden.“ Ähnlich erzählt auch Marie-Ellen Krause aus ihrer Arbeit in ihrem Verein. Es werde regelmäßig Fußball geschaut. „Die BVB-Fans sind bei uns die meisten. Die haben dann auch BVB-Bettwäsche.“
Ein Fußballspiel zum Inklusionstag ist für die Mannschaft aus Hüingsen dabei eine Premiere. „Wir haben schon einmal ein Fußballspiel dazu gemacht in der Halle in Menden, aber dieses Mal wollten wir auf die große Bühne“, sagt Dirk Gottschalk. Auch die Spieler waren begeistert von der Idee. „Als wir ihnen gesagt haben, was wir heute vorhaben, waren alle echt total happy“, betont er.
Ebenfalls zu Gast war der Erste Beigeordnete der Stadt, Sebastian Arlt, der Bürgermeister Wächter vertrat. „Bei dem engen Terminplan, der im Moment so ansteht, ist es einfach nicht möglich, alle Termine wahrzunehmen“, sagt er. Jedoch sei das Thema Inklusion auch für die Stadt kein unwichtiges. Der Geschäftsführer der Sportfreunde Hüingsen, Manfred Mösta, sieht jedoch gerade im Sportbereich noch Verbesserungspotenzial. „Also was den Fußball angeht, muss da noch viel getan werden.“ Im gesamten Märkischen Kreis gebe es nur drei solcher Mannschaften. Man könne daher zwar sagen, Menden stehe gut da, „wenn man es zum Beispiel mit Hemer vergleicht“. Aber wenn das die Vergleichsbasis sei, reiche das einfach nicht, so Mösta.
Von Hüingsen in die Bundesliga
Sebastian Arlt zeigte dabei die Geschichte der Inklusion auf. „Schauen wir doch mal, worauf das eigentlich zurückgeht. Vor ein paar Jahren haben wir Inklusion eigentlich immer nur im Schulbereich gesehen. Sport- und Freizeitaktivitäten – das wird erst seit wenigen Jahren so betrieben.“ Auch das Team der Sportfreunde Hüingsen ist noch sehr jung. „Die Vereine im Ruhrgebiet sind da schon weiter, die haben teilweise schon Bundesliga-Mannschaften“, sagt Arlt. Aber im Zweifel lasse sich auch in Hüingsen ein Bus nach Duisburg organisieren.