Menden. . Dieter Becker, langjähriger Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Menden, ist am Mittwoch 72-jährig verstorben.
Die Trauer ist groß, nicht nur in der Evangelischen Kirchengemeinde Menden: Im Alter von 72 Jahren ist mit Dieter Becker der seit 2008 amtierende Vorsitzende des Presbyteriums verstorben. Mit seiner unaufgeregten Art, seinem verschmitzten Humor und der bei aller Erfahrung ersichtlichen Neugierde auf seine Mitmenschen erwarb sich Dieter Becker höchste Anerkennung. „Das war ein Treuer, im Glauben wie in den Ämtern“, zitiert Pfarrerin Dorothea Goudefroy ein Gemeindemitglied. „Die Familie hat er gelebt, und der Gemeinde hat er viel Zusammenhalt gegeben“, ergänzt sie. Seine Grundhaltung sei in einem Satz zusammenzufassen: „Wir kriegen das gemeinsam hin.“
So gelang es Becker schon bald nach seinem Einstieg ins höchste Laienamt der Gemeinde, die Wogen zu glätten, die damals im Streit um die Geistlichen oder die Schließung des Ludwig-Steil-Hauses hochgeschlagen waren. Auch als Chef der rund 50 hauptamtlich beschäftigten Kräfte in der Gemeinde wird Becker als ein Patriarch im besten Sinne beschrieben: „Ob es die Erzieherinnen in unseren drei Kitas waren, die Küster, die Friedhofsgärtnerei, die Kirchenmusik: Er hat jede und jeden persönlich gekannt, konnte freundlich und auch streng sein, aber er hatte immer das Wohl der Gemeinde im Blick“, erinnert sich Pfarrerin Goudefroy. Sich selbst habe er nie in den Vordergrund gespielt, auch wenn er zuvor die meiste Arbeit erledigt hatte. „Er mochte es nicht, Reden zu halten, und hat sich standhaft geweigert.“
Bestattung am Geburtstag
Mehr als 20 Jahre lang war Dieter Becker Mitglied im Ausschuss für die Friedhöfe Am Hahnenbusch und im Wietholz, die ihm ebenso am Herzen lagen wie die Kindergärten. Als Chef des Presbyteriums war Becker auch Vorsitzender des Gemeindeausschusses, hatte Sitz und Stimme in Gliederungen wie dem Finanzausschuss oder der Stiftung Kirchenmusik. Die jüngste Wiederwahl für die Spitze des Presbyterium bis 2020 sollte die letzte sein, hatte er erklärt.
Dieter Becker, zuletzt verwitwet, hinterlässt drei Kinder und sieben Enkelkinder. An seinem Geburtstag, dem 8. Mai, wird er nun Am Hahnenbusch beerdigt. Die Trauerfeier beginnt um 14 Uhr, und Dorothea Goudefroy weiß schon jetzt: „Die Trauerhalle wird sicher zu klein sein. Aber das war sein Friedhof, um den er sich so viele Jahre intensiv gekümmert hat.“