Menden. . Naturschutzzentrum erhält Finanzierung für Umweltbildung vom Land. Gründer der Einrichtung erklären die Schwierigkeiten mit ihrer Finanzierung.
„Die Arche Noah“, das Naturschutzzentrum Mendens, setzt sich seit Jahren für die Umweltbildung der Schulen im Märkischen Kreis ein. Die Finanzierung zahlreicher Projekte nimmt dabei viel Einsatz in Anspruch. Auf Unterstützung wie die Fördergelder des Umweltministeriums des Landes NRW ist das Regionalzentrum daher angewiesen.
Das Naturschutzzentrum bietet vielen Schulen Programm und bringt so rund 6000 Kindern pro Jahr die Natur näher. Mittlerweile ist sie eines der beliebtesten Regionalzentren in NRW. So konnte sich die Arche Noah auch dieses Jahr als eine von 23 Einrichtungen Fördergeld in fünfstelliger Höhe für ihre Bildungsarbeit im Bereich nachhaltiger Entwicklung vom Land sichern. „Da sind wir natürlich stolz drauf“, sagt Ulrich Hering (65), der das Zentrum miteinrichtete, lächelnd.
Finanziell ein steiniger Weg
Aufgebaut hat das Zentrum sich von 2003 bis 2006 jedoch komplett ohne Investoren. „Unsere Anschubfinanzierung waren die Verfüllung des Schwimmbads und Ökopunkte für den Betonrückbau“, erklärt Ulrich Hering. Erhaltene Ökopunkte würden durch finanzielle Unterstützung belohnt. Die Arche Noah entstand auf dem Gelände des ehemaligen Freibads.
Für die Einrichtung, die sich die Vermittlung von Umweltverständnis als Ziel gesetzt hat, sind Schulen die wichtigste Zielgruppe. Das für verschiedene Schulformen individuell gestaltete Programm kann durch das Geld der Schulen jedoch kaum gedeckt werden, erklärt Ulrich Hering. „Diese Gelder sind bei uns sehr niedrig, niedriger als bei vielen anderen Regionalzentren“, schildert seine Frau Gerda Hering (63), die ebenfalls am Aufbau des Zentrums mitwirkte.
Für die Arche Noah ist es daher wichtig, dass ihre Einrichtung sich herumspricht. Trotzdem scheinen auch Eintrittsgelder nicht viel zu nutzen: „Das meiste geht für Nebenkosten drauf. Allein schon die Versicherung ist ein Riesen-Batzen“, erklärt Ulrich Hering.
Fördergelder haben aus diesem Grund einen ungemeinen Wert für das Naturschutzzentrum. Um Förderungen wie diese jetzt vom Land, müsse sich die Einrichtung bewerben, erklärt Ulrich Hering. „An diesem Aufwand scheitert es bei vielen Organisationen schon“, sagt er. In der Arche Noah seien es die Mitarbeiter, die häufig Bewerbungen für Förderungen, denn sie davon würden auch die Löhne der sechs Mitarbeiter finanziert.
Digitales wird vergessen
„Gedeckt werden die Finanzen von den Fördergeldern aber nicht“, sagt Ulrich Hering. Auch für private Spender sei die Arche Noah dankbar. Es gebe jedoch nur ein regelmäßig spendendes heimisches Unternehmen.„Für einige Zeit haben wir nur von Stiftungen Unterstützung erhalten“, sagt Ulrich Hering. Jetzt sei es aber wieder besser.
Bürgermeister Martin Wächter hat eine klare Meinung: „Wir als Stadt können uns glücklich schätzen, so eine Organisation zu haben. Aus Einrichtungen und Schulen höre ich immer nur Gutes. Gerade die Kinder sind hellauf begeistert, weil’s konkret wird“. Darauf legt die Arche Noah großen Wert: „Wir zeigen Natur, so wie sie ist“, schildert Ulrich Hering, „Hier vergessen die Kinder digitale Sachen“. Für die Mitarbeiter der Arche Noah sei es leichter geworden, die Kinder zu faszinieren. Da gehe Natur vor Smartphone.
Die Einrichtung betreut viele Projekte. So bietet sie zum Beispiel an einigen Schulen Workshops zum Umweltschutz an, die die Kinder dann an verschiedensten Orten mit der Arche Noah zusammen in die Praxis umsetzen können. Auch einen neuen Wildbienenpfad baut die Arche 2019.