Fröndenberg.. Ein knappes halbes Jahr nach dem mutmaßlichen Angriff eines Tierquälers entdeckt das Fröndenberger Fohlen Monty nun die Natur.
Er hüpft, springt und tollt wieder durch den Stall als wäre nie etwas passiert. Dabei hätte der Angriff eines vermeintlichen Tierquälers im Herbst 2018 das Pferd Monty fast das Leben gekostet.
Wunden ohne Komplikationen
„Er wird auf jeden Fall ein Springtier“, sagt Thomas Dülken über das knapp einjährige Fohlen. Beim Besuch am Stall wird deutlich, dass der Racker putzmunter ist. Aufgeregt hüpft er vom Tor zum Heuballen und zurück. Immer wieder knabbert Monty an den Jackenknöpfen von Besuchern oder am Reißverschluss. Ein richtiger Frechdachs eben.
Statt über die Weide zu tollen, steht heute Stalldienst auf dem Programm. Es ist zu matschig – und zu feuchter Untergrund ist schlecht für die Hufe, sagt Thomas Dülken. „Das wollen wir nicht provozieren.“
Rückblick: Im Oktober 2018 wird der zu diesem Zeitpunkt fünfeinhalb Monate alte Monty schwer verletzt. Ein gradliniger Schnitt zeichnet den Hinterlauf des Tieres; bis auf den Knochen verläuft die etwa 20 Zentimeter lange Wunde, Muskeln sind zertrennt. Die Suche nach scharfkantigen Stellen auf der Weide oder Blut an eine Litze bringen keinen Aufschluss.
Claudia und Thomas Dülken sind sich sicher: Es muss das Werk eines Tierquälers sein, der Monty in voller Absicht schwer verletzt hat. Der Racker kommt für eine Operation in die Tierklinik nach Telgte. Zu allem Überfluss erleidet Montys Mutter auch noch eine Kolik. Alles in allem Kosten im hohen vierstelligen Bereich. Ein gebrauchtes Jahr für Familie Dülken, wie sie selbst sagen.
Mehr Sicherheit
Die Wunden seien ohne Komplikationen verheilt und haben sich inzwischen vollkommen geschlossen. In seinen Bewegungen, so Thomas Dülken, sei Monty nicht eingeschränkt; ebenso wenig seien bleibende Schäden zu befürchten. Das ist unter anderem der Pflege durch Tochter Jasmin zu verdanken. Sie kümmert sich über die Wintermonate um den kleinen Monty, der inzwischen gut 250 Kilogramm auf die Waage bringt. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Wunde so schnell verheilt“, sagt sie. Und auch bei den übrigen Tieren der kleinen Herde sind die Nachwirkungen des Angriffs ausgestanden. Fohlen-Mama Meike und Co. seien im Nachgang zur Tat deutlich scheuer und zurückhaltender gegenüber Unbekannten gewesen.
Im Sommer soll es wieder zurück zur Käsekiepe gehen. Dort hat Thomas Dülken inzwischen mehrere Wildkameras angebracht, um die Tiere vor weiteren Angriffen zu schützen. „Die Kinder können dann auch immer schnell mal auf dem Handy nachschauen“, sagt Dülken. Passiert ist seit dem vermeintlichen Angriff nichts mehr. „Die Angst ist noch im Hinterkopf“, so Thomas Dülken.
Angst, dass Tierquäler zurückkommt
Die Angst davor, dass ein Tierquäler doch noch einmal zurückkommen könnte und die Tiere abermals verletzt. Von den Wildkameras an der Käsekiepe verspricht Thomas Dülken sich daher eine gewisse Sicherheit. „Es ist schön, einen Blick drauf werfen zu können“, sagt er.