Menden. . Mit 3,25 Millionen Euro vom Bund soll die Stadt Menden das marode Huckenohl-Stadion wieder zu einer Top-Sportstätte für alle Generationen machen.

Diese Nachricht schlug in Menden ein wie sonst nur ein Freistoß von Ronaldo im Toreck: Die Stadt Menden erhält 3,25 Millionen Euro aus Bundesmitteln, um das in die Jahre gekommene Huckenohl-Stadion nahezu komplett sanieren zu können. Die Nachbarstadt Hemer bekommt aus dem Programm 4,2 Millionen Euro für den Neubau eines Hallenbades. Das alles, obwohl der Bundestopf „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ deutschlandweit gerade 200 Millionen Euro enthält und Anträge für ein Mehrfaches der Summe in Berlin vorlagen.

Viel Lob für Dagmar Freitag

„Da muss man schon mal mit den richtigen Leuten reden“, erklärte die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag am Abend gegenüber der WP, die sie in Katar erreichte. Freitag wird dieser Erfolg von vielen Seiten zugeschrieben wird: „Sie hat da einen tollen Job gemacht“, freute sich Stadtkämmerer Uwe Siemonsmeier. Und Hans-Jürgen Kasselmann vom Marathon-Club Menden dankte Freitag „für diese erfolgreiche Unterstützung. Wir haben nicht daran geglaubt. Jetzt kann das Huckenohl-Stadion wieder das werden, was es war: Ein Schmuckkästchen für den Sport in Menden.“

Tribünendach und Hochseilgarten

Dagmar Freitag berichtete ihrerseits von vielen Gesprächen über Monate, seit Menden und Hemer ihre Anträge im September gestellt hatten: „Ich wünsche den Projekten jetzt gutes Gelingen und bin davon überzeugt, dass sie deutlich sichtbare Impulse für die Kommunen, die Region, den sozialen Zusammenhalt und die Integration, den Klimaschutz, aber auch für die Stadtentwicklung setzen werden.“

Zehn Prozent der Kosten soll die Stadt tragen

Von den 3,6 Millionen Euro Gesamtkosten soll die Stadt ein Zehntel tragen. Diese 360 000 Euro würden bis 2022 auf mehrere Etatjahre gestreckt, hatte Stadtkämmerer Uwe Siemonsmeier bei der Antragstellung im letzten Jahr angekündigt.

Die Antragstellung erfolgte als Dringlichkeitsentscheidung.

Das Programm kann tatsächlich lang gehegte Träume wahr werden lassen. Das marode Stadion soll einen neuen Rasen und erstmals ein Dach erhalten, das ein Drittel der Tribüne überspannt. Nebenan, im Jugendbildungszentrum Kluse, ist ein Hochseilgarten geplant. Das Huckenohl-Stadion soll außerdem barrierefrei umgebaut, schadhafte Sportflächen ausgebessert werden, ebenso nicht mehr normgerechte oder nicht mehr nutzbare Einfassungen, Tribünenstufen, Wurfschutzgitter oder Linien.

Spielfläche für 280.000 Euro

Nach der Sanierung soll die Sportstätte auch multifunktionaler sein als jetzt. Neben Flächen für Fußball und klassische Leichtathletik-Disziplinen soll es für 280.000 Euro ein Areal für eine spielerisch nutzbare Sportfläche geben, Anlagen für Beachsport und „Calisthenics“ stehen im Plan. Die Umkleide erhielte einen Multifunktionsraum, etwa für Kraftsport. Überall soll von Kindern bis Senioren jedem etwas geboten werden.

Im September 2018 hatte der Rat grünes Licht für die Antragstellung gegeben – in einer Dringlichkeitsentscheidung, weil die ohnehin kurze Frist sonst abgelaufen wäre. Viel Hoffnung auf die Gelder machte man sich damals erklärtermaßen allerdings nicht.