Menden. Die Kinder sind aus dem Haus, aber mit der neuen Zweisamkeit will es nicht klappen. Beim MAT-Stück „Herzlich Willkommen“ gibt es viel zu Lachen.

Die Premiere ist immer der Moment, bei dem sich monatelange Arbeit hoffentlich auszahlt. Dieser Moment war für das Stück „Herzlich Willkommen…“ für das Mendener Amateur Theater (MAT) vergangenen Samstag gekommen. Die Komödie von Lawrence Roman ist in gewisser Weise eine Fortsetzung von „Endlich Allein“ aus dem Jahr 2016 im alten MAT, bei der das Elternpaar Gabi und Frank Fischer seine Kinder endlich aus dem Haus haben wollte. Das jetzige Stück handelt nun von den erwartbaren, aber auch unwartbaren Probleme des Alleinlebens der beiden.

Die Reihen des Theaters waren komplett gefüllt und die Gäste schauten auf die als Wohnzimmer gestaltete Bühne. Ein dunkelgraues Zweiersofa stand im Mittelpunkt, davor ein Couchtisch und eine kleine Bar im linken Hintergrund. Ein besonderer Blickfang ist bereits das große Familienportrait im Hintergrund, auf dem Eltern samt Kinder und Großeltern versammelt sind.

Langeweile ohne die Kinder

Die Kulisse betritt direkt zu Beginn Gabi Fischer (Kerstin Buchbinder), die aufgeregt ein Telefonat führt, als ihr Mann Frank (Chris Gruszien) von der Arbeit kommt. „Diese Steuergesetze treiben mich noch in den Wahnsinn“, beginnt er, was auf einen eher langweiligen Abend der beiden hätte schließen lassen. Doch Gabi Fischer muss ihrem Mann direkt das mitteilen, was ihr Telefonat ergeben hatte. „Schatz, findest du es gut, wenn ich mich jetzt so richtig in etwas reinhänge?“, fragt sie ihn. Darauf antwortet er schnippisch: „Ich mag das, wenn du so enthusiastisch bist. Dann bist du immer so sexy.“ Was Gelächter beim Publikum auslöst.

MAT seit vergangenem Jahr in neuen Räumen

Das Mendener Amateur Theater, kurz MAT, ist erst im vergangenen Jahr in die neuen Räumlichkeiten an der Fröndenberger Straße umgezogen.

Das MAT hat im Moment 120 Mitglieder.

Das aktuelle Stück „Herzlich Willkommen…“ ist noch bis September zu sehen.

Aber Gabi hat eine wichtige Neuerung zu verkünden. Ihr wurde angeboten, ihre Gemälde in der Galerie von Ralph Bode in Düsseldorf auszustellen. Ihre Angst, das Eheleben jetzt ohne die Kinder würde vielleicht zu langweilig werden, scheint sich deshalb für sie in Luft aufzulösen. „Vielleicht haben sich die Probleme unserer Ehe einfach durch die Probleme unserer Kinder überdeckt“, fragt sie sich. Was Frank jedoch verneint.

Die beiden sind gerade in einem Gespräch, bei dem sie nicht so ganz damit rausrücken wollen, was sie aneinander nicht so gerne mögen, als es klingelt. „Ich mache nicht auf“, sagt Gabi, die schon befürchtet, dass ihre Kinder wieder zurück sind.

Schwiegervater steht vor der Tür

Doch als Frank dann widerwillig die Tür öffnet, steht sein Schwiegervater Hubert (Norbert Vosskuhl) auf der Fußmatte. Gabis Vater eilt direkt mit einem Koffer an ihm vorbei in das Wohnzimmer und murmelt ein paar Sätze in sich hinein. „Danke, dass ich hier wohnen darf, es ist ja auch nur für kurze Zeit“, sagt er. Seine Tochter ist völlig entsetzt. „Papa, was machst du denn mit dem Koffer hier?“, fragt sie und bekommt die Antwort, dass ihre Eltern gerade eine Auszeit nehmen wollen. Völlig perplex schauen Gabi und Frank dabei zu, wie Opa Hubert das Zimmer von Sohn Michael belegt, der ja jetzt ausgezogen ist.

Leben zu Zweit doch wieder beendet?

Gerade als Gabi sich damit abfindet, dass ihr Vater nun erstmal bei ihr wohnt, klingelt es erneut. Mutter Hilde (Marlies Schmidt) steht vor der Tür, die ihr neben unzähligen Medikamenten für ihren Vater auch mitgibt, dass von einer Trennung auf Probe gar keine Rede sein kann. „Dein Vater hat sie nicht mehr alle beisammen. Er vergisst einfach alles. Wenn überhaupt, dann waren die letzten 50 Jahre eine Probe“, sagt Hilde.

Oma Helga (Marlies Schmidt) versucht Opa Hubert (Norbert Vosskuhl)  doch noch zur Heimkehr zu bewegen.
Oma Helga (Marlies Schmidt) versucht Opa Hubert (Norbert Vosskuhl) doch noch zur Heimkehr zu bewegen. © David Fintrilakis

Doch das ist noch nicht alles, wie Hilde berichtet. Für Gabi und Frank ist das schon genug Stress, doch da klingelt es erneut. Für das Eheaar scheint das Leben zu Zweit jetzt doch wieder beendet zu sein, was die Zuschauer gespannt und mit viel Gelächter verfolgten.

Weitere Aufführungstermine

Weitere Aufführungstermine: Freitag, 12. April, 20 Uhr; Samstag, 13. April, 20 Uhr; Freitag, 10. Mai, 20 Uhr; Sonntag, 12. Mai, 17 Uhr; Freitag, 14. Juni, 20 Uhr; Freitag, 28. Juni, 20 Uhr; Samstag, 29. Juni, 20 Uhr; Samstag, 6. Juli, 20 Uhr; Sonntag, 7. Juli, 17 Uhr; Freitag, 6. September, 20 Uhr, Samstag, 7. September, 20 Uhr, Samstag, 21. September, Sonntag, 22. September, 20 Uhr; Samstag, 28. September, 20 Uhr; Sonntag, 29. September, 17 Uhr. Karten gibt es bei medienstatt, Unnaer Straße, Brennweite, Unnaer Straße 41, und unter 02373/1790980.

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